Der Ziegenbart ist weg. Als Matthias Opdenhövel zum Interview im Büro seines Kölner Managements eintrifft, ist er unter seiner Unterlippe kahl. Da müsse mal Luft ran, sagt der 40-Jährige, betont aber, dass das haarige Dreieck im Juli, wenn er erstmals die Sportschau präsentiert, durchaus wieder dran sein könnte.
"Jaja, ich habe die ARD mit Real Madrid verglichen": Matthias Opdenhövel, 40, soll im Ersten auch fürs Fach Unterhaltung arbeiten.
(Foto: dpa)SZ: Herr Opdenhövel, Wie sehen Sie sich als dritter Mann in der Sportschau neben Reinhold Beckmann und Gerhard Delling?
Matthias Opdenhövel: Gut aufgestellt. Das Lustige ist ja, dass man uns zusammen nie sehen wird, weil wir ja immer einzeln eingesetzt werden. Aber in der Reihe dabei zu sein, finde ich schon spitze.
SZ: Das bedeutet: Sie waren schon immer Beckmann- und Delling-Fan?
Opdenhövel: Ich war immer ein Fan der Sportschau, seit ich Fernsehen gucken durfte. Wann immer der Ball rollte, durfte ich dabei sein. Das hat mit Ernst Huberty angefangen über Addi Furler und Dieter Adler. Alle, die in dieser Sendung aufgetaucht sind, waren natürlich meine Heroes.
SZ: Was ist so toll an der Sportschau?
Opdenhövel: Dass es eine Institution ist, dass es das Original ist. Das sind Kindheitserinnerungen, die da bedient werden.
SZ: Dann geht für Sie jetzt ein Lebenstraum in Erfüllung.
Opdenhövel: Nennen wir es mal, etwas weniger pathetisch, einen Jugendtraum. Das Wort Traum darf da durchaus vorkommen. Das war immer ein Ziel.
SZ: Sie waren auch mal Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach. Der ARD-Programmdirektor Volker Herres hat Sie für Ihr Fan-Sein gelobt. Ist das neuerdings eine Qualifikation für einen Sportjournalisten?
Opdenhövel: Er hat mich zum Glück ja auch für andere Dinge gelobt. Ich finde, es darf auf keinen Fall das einzige Kriterium sein, aber es ist auch kein Gegenargument, dass man als Fan auf keinen Fall ein guter Journalist sein kann. Glauben Sie denn, es gäbe einen einzigen Sportjournalisten der nicht Fan ist? Diesen Beruf macht man aus Leidenschaft, sonst kann man ihn gleich sein lassen. Die professionelle Kunst besteht ja darin, dass man das in seiner Arbeit nicht auslebt. Und das habe ich bewiesen in den letzten Jahren. Ich habe für Arena und Liga total einige Spiele mit Gladbach begleitet, und die sind nicht besser weg gekommen.