Es ist eine bemerkenswerte Umwertung linker Werte, die der Grüne Anton Hofreiter da im Dreiteiler samt Einstecktuch in der Sendung von Markus Lanz betreibt. "Paternalistisch" und "kolonialistisch" ist es seiner Meinung nach, den Menschen in der Ukraine Waffenlieferungen zu verweigern mit der Begründung, es sei auch zu ihrem Besten, wenn dieser Krieg nicht weiter eskaliert. In jedem Fall, schimpfte Hofreiter, sei so eine Haltung Ausdruck "deutscher Arroganz". Das linke Narrativ, sagt er, gehe vielmehr so: Man müsse darauf hören, "was die Opfer wollen". Wenn sie also Panzer wollen - dann sind jetzt eben Panzer links.
Markus Lanz:Pazifist ist, wer Panzer schickt
Lesezeit: 2 min
Der Moderator in seinem Studio (Archivbild).
(Foto: Markus Hertrich/dpa)Auf bemerkenswerte Art zaubert Anton Hofreiter bei Lanz einen neuen linken Grundsatz her: Frieden schaffen nur mit Waffen. Den einen Skeptiker in der Runde triezt auch noch der Moderator - mit Fragen wie für Wehrdienstverweigerer.
Von Josef Kelnberger
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Leben und Gesellschaft
»Mich interessiert der Mensch, nicht seine Organe«
Protest gegen Corona-Maßnahmen
Nicht mit uns
Liebeskummer
Was, wenn du meine große Liebe gewesen wärst?
Deniz Yücel im SZ-Interview
"Der PEN wird dominiert von einem Haufen Spießern und Knallchargen"
Arbeitslosigkeit
"Ohne Sanktionen tanzen uns Hartz-Empfänger auf dem Kopf herum"