Journalismus:Zum Abschied Mettbrötchen

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Journalismus: Zur Trauerfeier von Marie-Luise Scherer versammelte sich die Gemeinde einer gloriosen Ära noch einmal.

Zur Trauerfeier von Marie-Luise Scherer versammelte sich die Gemeinde einer gloriosen Ära noch einmal.

(Foto: Wielfried Beege)

Klassentreffen im Wendland: Von der Trauerfeier für die legendäre "Spiegel"-Reporterin Marie-Luise Scherer.

Von Willi Winkler

Kurz war erwogen worden, dass Freunde den Sarg tragen sollten, natürlich nur die Männer, aber die sind auch schon alle um die achtzig und waren erleichtert, dass sie die achthundert Meter zum Friedhof im Auto zurücklegen konnten. Eine Beerdigung ist Sache der Profis. Nach dem "Te Deum", mit dessen Text die meisten ebenfalls überfordert waren, kam der Chef nach vorn geschritten, zog seine Kappe ab, die Verbeugung vor dem Fichtensarg deutete er nur an, setzte die Kappe wieder auf und ging ungesäumt an die Arbeit, räumte die Kerzenständer zur Seite, nahm das Schwarz-Weiß-Porträt der Verstorbenen vom Sarg, zögerte einen Moment und platzierte es dann neben dem Missale auf dem Altar.

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