Der Anfang ist da. Er musste kommen, denn es gibt einen Abgabetermin, und diese Reservierung im Manuscript Writing Café von Koenji im Tokioter Bezirk Suginami durfte natürlich auch nicht verfallen. 19 bis 24 Uhr, Fensterplatz. Inhaber Takuya Kawai stand bei der Ankunft am Eingang und überreichte den Fragebogen, den alle ausfüllen müssen, die hier schreiben wollen. "Ich verstehe und nutze, dass ich nicht gehen kann, bevor ich nicht mein Ziel erreicht habe." Das musste man abhaken und darunter das selbstgewählte Ziel eintragen. 140 Zeilen. Vielleicht zu ehrgeizig für diese Reportage über das Dorf in Australien, das bei den schweren Buschfeuern vor drei Jahren abbrannte. Aber mal sehen. Der Laptop ist aufgeklappt. Matt schimmert die leere Seite. Es geht los. Es muss losgehen.
Tokio:140 Zeilen bis Mitternacht
Lesezeit: 6 min
Die Angst des Autors vor der Deadline und der Manuskriptseite, die gefüllt werden muss. Unser Autor kennt das Problem sehr gut.
(Foto: imago stock&people/Collage: SZ)Ein Ort für Menschen, die eine Deadline erfüllen müssen: Ohne konkretes Tagesziel kommt keiner rein - und ohne dieses Ziel erreicht zu haben, kommt keiner raus. Ein Besuch im Manuscript Writing Café in Tokio.
Von Thomas Hahn, Tokio
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Der Penis ist die Antenne des Herzens«
Sommerferien
Warum tun wir uns den Urlaub mit Kindern eigentlich an?
"Herr der Ringe" vs. "Game of Thrones"
Wenn man eine Milliarde in eine Serie steckt, braucht man keine Filmemacher mehr
Gesundheit
"Man sollte früh auf hohen Blutdruck achten"
Shane MacGowan im Interview
"Ich habe nichts verpasst"