Dem Mann auf dem Foto konnte man in der vorigen Saison beim Fernsehkarneval zuschauen, und es hat doch etwas Beruhigendes, wenn in diesen unsicheren Zeiten eine altehrwürdige Institution ihren Platz beibehält. Was musste in den letzten Monaten nicht schon alles verschoben oder gestrichen werden? Und so bangte man in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt, ob im Februar das gesendet wird, was seit 1955 zur närrischen Tradition gehört - nicht nur dort am Rhein, sondern in der ganzen Bundesrepublik. Schon am 11.11. - beim Start zur fünften Jahreszeit - konnte ja nicht auf der Straße gesungen und geschunkelt werden, sondern nur daheim und mit Abstand.
Närrinnen und Narren aber können die Pappnase getrost überstreifen: Im Fernsehen darf gefeiert werden, Mainz bleibt Mainz, jawohl. Nur wird es etwas gediegener zugehen, wie der SWR nun bekanntgab, der Untertitel der Fernsehsitzung - "wie es singt und lacht" - wird gestrichen, natürlich auch Publikum, Sitzungskapelle, Elferrat. Die Sitzung wird kürzer ausfallen, Musikbeiträge werden vorher aufgezeichnet. Das sind erschwerte Bedingungen, aber die Narren werden sich als feierfest erweisen und dann eben zuhause auf dem Sofa "Im Schatten des Doms" anstimmen.
