Süddeutsche Zeitung

ARD:"Lindenstraße" wird abgesetzt

Die TV-Serie Lindenstraße wird eingestellt. Die Fernsehprogrammkonferenz der ARD hat sich mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrages mit der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion ausgesprochen, teilte der Sender mit. Die letzte Folge der Serie soll im März 2020 im Ersten ausgestrahlt werden.

Das Gremium habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, so Programmdirektor Volker Herres. Die Serie sei eine "Ikone im deutschen Fernsehen" sowie "Spiegelbild der Geschichte und Entwicklung unserer Republik". Aber der Sender müsse mit Bedauern feststellen: "Das Zuschauerinteresse und unsere unvermeidbaren Sparzwänge sind nicht vereinbar mit den Produktionskosten für eine solch hochwertige Serie."

Mehr als 34 Jahre lang gehörte die Lindenstraße zum bundesdeutschen Sonntagabend. Wöchentlich um 18.50 Uhr wurden im Ersten Geschichten mit aktuellem gesellschaftlichen und politischen Bezug erzählt. Stets in und um die Mietshäuser der fiktiven Münchner Straße, denn gedreht wurde in Köln.

Zahlreiche bekannte Film- und Fernsehschauspieler fingen in der Serie an. Christian Kahrmann wuchs sieben Jahre lang als Benny Beimer auf, Willi Herren war, lange bevor er im Dschungelcamp landete, der schmierige Olli Klatt und Thorsten Nindel spielte Franz Joseph Pichelsteiner, den alle Zorro nannten. Unvergessen auch Autor Harry Rowohlt als Penner. Der wohl prominenteste Ex-Lindensträßler dürfte jedoch Til Schweiger sein. Von 1990 bis 1992 spielte er Jo Zenker, den ältesten Sohn von Taxifahrer Andi Zenker.

Vor Kurzem erst ist mit Joachim H. Luger einer der Protagonisten aus der Serie ausgestiegen, die am längsten dabei waren. Luger spielte knapp 33 Jahre lang Hans "Hansemann" Beimer und seine Figur starb Anfang September den Serientod.

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