Lieblingsserie: Grey's Anatomy:Eine Affäre mit dem Oberarzt

McDreamy und McSexy strotzen vor Testosteron - nur leider operieren sie nicht in München, sondern in Seattle. Eine Hommage an Grey's Anatomy.

Beate Wild

US-Serien laufen im deutschen Fernsehen meist zu unmöglichen Zeiten, werden lange nach dem Start in den USA gesendet - oder sind überhaupt nur auf DVD oder im Pay-TV zu sehen. Dabei sind wir süchtig. sueddeutsche.de-Redakteure bekennen in loser Folge ihre heimlichen Leidenschaften.

Greys Anatomy, Foto: Touchstone Television

Champagner für die Augen: Die Herren in Weiß.

(Foto: Foto: Touchstone Television)

Manche Männer sind einfach Champagner für die Augen, zumindest für den weiblichen Teil der Bevölkerung. Wenn Dr. Derek Shepherd und Dr. Mark Sloan am OP-Tisch stehen und vor Testosteron strotzen, kann man als Frau quasi gar nicht anders, als sich unverzüglich in mindestens einen von den beiden bis über beide Ohren zu verknallen. Zu Recht tragen sie die Spitznamen "McDreamy" und "McSexy" (in der Originalversion: "McSteamy"), besser könnte man die beiden nicht beschreiben.

Probleme mit dem Liebesleben

Leider operieren Derek und Mark nicht in einem Krankenhaus in München, sondern am Seattle Grace Hospital in Seattle - und das auch noch in der Serie Grey's Anatomy. Doch die beiden Ärzte sind bei weitem nicht der einzige Grund, sich die Serie anzusehen.

Schon wieder so eine Krankenhaus-Story hat man sich gedacht, als die erste Staffel 2005 ausgestrahlt wurde. Doch man ließ sich gerne überraschen, denn Grey's Anatomy hat so gut wie nichts mit der Schwarzwaldklinik und sonstigen Arzt-Geschichten, wie man sie zur Genüge kennt, zu tun.

Grey's Anatomy ist eine Serie für junge, sinnsuchende Akademiker um die 30, die beruflichen Erfolg anstreben, aber Schwierigkeiten haben, ihr Privat- und Liebesleben auf die Reihe zu kriegen. Es wird die Geschichte einer Gruppe junger Ärzte erzählt, die am Seattle Grace Hospital ihre erste Stelle antreten und mit allen beruflichen und emotionalen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, die man aus dem eigenen Leben selbst allzu gut kennt. Und genau deshalb ist diese Serie ein so durchschlagender Erfolg: Man kann sich mit den Figuren identifizieren.

Und morgens ein nackter, fremder Mann im Bett

Neben den beiden Traummännern Derek und Mark gibt es etwa die Nachwuchschirurgin Meredith Grey, die Hauptfigur, nach deren Nachnamen die Serie benannt ist, außerdem Cristina Yang, eine unterkühlte, ehrgeizige Asiatin, und Izzie Stevens, die sensible Stationsschönheit, die sich ihr Studium mit Modeln verdient hat. Zu der Gruppe gehören auch Alex Karev, ein ebenfalls wahnsinnig gutaussehender Nachwuchsarzt, und George O'Malley, ein etwas tollpatschiger Sympathieträger, Typ "netter Junge von nebenan".

Allein die allererste Folge von Grey's Anatomy ist derartig realitätsnah und urkomisch, dass man sich in der Geschichte sofort wohl fühlt: Meredith Grey ist fertig mit ihrem Studium und zieht nach Seattle, um dort ihren ersten Job im Krankenhaus zu beginnen.

Am Abend vor ihrem ersten Arbeitstag geht sie alleine in eine Bar. Am Tresen lernt sie einen gutaussehenden, charmanten Mann kennen, mit dem sie sich betrinkt, mit ihm flirtet und ihn schließlich mit zu sich nach Hause nimmt.

Als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist sie total durch den Wind. Sie ist verkatert, neben ihr liegt ein fremder, nackter Mann und ihren erster Tag im Krankenhaus hätte sie auch fast noch verschlafen. Ein paar Stunden später wird ihr der Mann, mit dem sie gerade die Nacht verbracht hat, als Oberarzt Dr. Derek Shepherd vorgestellt.

Sex, Arbeitsstress, Tod

Solche Szenen gibt es oft in Grey's Anatomy: Alltagssituationen, die man meistern muss; Gefühlslagen, die es zu durchleben gilt; Probleme, die aus dem Weg geschafft werden müssen. Etwa die Versagensangst vor einer wichtigen Prüfung, der Ärger mit dem Chef oder dass man sich ausweglos in einen verheirateten Mann verliebt.

Grey's Anatomy wird vom Privatsender Pro Sieben ausgestrahlt. Im Frühjahr soll es mit der sechsten Staffel weitergehen. Doch wahre Serienjunkies besorgen sich die Original-US-Serie schon vorher. Und sie haben selbstverständlich sämtliche DVD-Kollektionen im Schrank und ziehen sich die Folgen gerne noch einmal nachträglich rein. Am schönsten ist es sowieso immer, wenn man gleich mehrere Folgen am Stück schaut.

In der neuen Staffel wird es wieder alles geben: Sex, Arbeitsstress, Tod, Entlassung, Alkoholprobleme und natürlich Liebe. Genau so muss eine gute Serie sein.

Die sechste Staffel startet am 24. März um 20:15 Uhr auf Pro Sieben.

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