Die Fernsehserie How I Met Your Mother hat bereits in der letzten Folge der vergangenen Staffel ihr titelgebendes Geheimnis gelüftet. Acht Spielzeiten lang drehte sich die Serie darum, dass der Protagonist Ted Mosby irgendwann einmal die Frau seines Lebens treffen wird. Die Produzenten spielten damit, dass eine Sendung, die "Wie ich Eure Mutter kennenlernte" heißt, diese Mutter nicht zeigt.
"Uns war klar, dass irgendwann dieser Moment kommen würde, in dem wir die Katze aus dem Sack holen müssen", sagt Craig Thomas, einer der Erfinder. Es war die letzte Einstellung der achten Staffel, gedreht wurde sie nachts auf einem Parkplatz mit nur wenigen Crew-Mitgliedern, damit so wenige Menschen wie möglich vor der Ausstrahlung Bescheid wussten. Die Szene zeigt einen Bahnhof, einen gelben Regenschirm - und die Mutter.
Teds Katze
Die Katze ist also aus dem Sack, in der letzten Staffel (montags auf CBS, einen Tag später bei iTunes und anderen Internet-Anbietern) wird es darum gehen, was für eine Katze das ist - was sie für Mosby bedeutet, dass er derart lange darüber berichtet. Über das Kennelernen, über die schicksalhaften Wendungen und sich ständig wiederholenden Momente, in denen eine Begegnung kurz bevor stand, jedoch nie Zustand kam.
Bekannt ist bislang nur, dass die Mutter von der Schauspielerin Cristin Milioti verkörpert wird. Die gab zu, bis zum Vorsprechen keine einzige Folge gesehen zu haben: "Jetzt gucke ich jeden Tag zum Frühstück, um aufzuholen." Sie gab kürzlich auch ein wenig Einblick in ihre Figur: "Ihr Humor ist dem von Ted ähnlich, ein bisschen streberhaft und kitschig."
Die Produzenten Carter Bays und Craig Thomas wollten für die Rolle der Mutter - deren Name immer noch geheim gehalten wird - keine allzu berühmte Schauspielerin engagieren. "Es geht beim Fernsehen darum, neue Leute zu entdecken", sagt Thomas, "und wenn man acht Jahre lang eine Show betreibt, die How I Met Your Mother heißt, dann sollte man das fünfte Wort des Titels richtig besetzen. Deshalb haben wir lange gesucht - und uns schließlich für Cristin entschieden."
Emmy Awards 2013:"Vielen Dank. Ich muss gehen"
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Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass es sich bei How I Met Your Mother um ein popkulturelles Phänomen handelt, in den Vereinigten Staaten schalteten pro Folge mehr als neun Millionen Menschen ein - dazu kommen noch einmal etwa acht Millionen, die die Serie im Internet oder auf DVD verfolgen. Hierzulande sehen bei Pro Sieben 1,5 Millionen Menschen pro Folge zu, es gibt keine offiziellen Zahlen über jene, die die Serie online gucken.
Zahlreiche Aspekte aus HIMYM, so das Akronym der Serie, haben in den vergangenen Jahren Einzug gehalten in das Leben junger Menschen. Unter Freunden gibt es "Interventions", wenn einer aus der Gruppe dabei ist, einen falschen Weg einzuschlagen. Man kennt die "Hot-Crazy-Scale", den "Sexless Inkeeper" und den Anmachtrick "The Scubadiver". Junge Männer tragen in ihrer Freizeit Anzüge und führen Frauen zu Zwei-Minuten-Dates aus, sie sagen dabei "legen - wait for it - dary".
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Alleinstehende Mütter, verlassene Männer und eine Chirurgin, die den Präsidenten töten soll: Im Herbst starten auf den amerikanischen TV-Kanälen neue Fernsehserien. Eine Vorschau auf Dracula und die Rückkehr von Robin Williams.
Die beiden fiktiven Werke von Nebendarsteller Barney Stinson (Darsteller Neil Patrick Harris moderierte am Montag die Primetime Emmy Awards), das "Playbook" und "Der BroCode", gehören sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Deutschland seit mehreren Jahren zu den meist verkauften Büchern. Das Magazin Entertainment Weekly widmete der Serie in der vergangenen Woche ein Spezial von 15 Seiten.
Die Serie wird nun in der letzten Staffel zeigen müssen, was aus der Mutter geworden ist. Acht Jahre lang berichtet Ted Mosby seinen Kindern davon, wie er deren Mutter kennengelernt hat, das Motiv dafür ist unklar. Ist es deshalb, weil die Mutter die Familie verlassen hat? Ist sie gar gestorben? Oder ist es reiner Zeitvertreib? Der Auftritt der Protagonisten auf der Comic-Con suggerierte genau das: Es wurde ein Video gezeigt mit den mittlerweile erwachsenen Kindern, die sich darüber beschweren, dass sie ihr Vater jahrelang im Wohnzimmer gefangen gehalten hat, nur um ihnen eine langweilige Geschichte zu erzählen.
"Spin-Off" wäre denkbar
Genau deshalb wird derzeit nicht nur über das Ende der Serie diskutiert, sondern aufgrund des Erfolgs auch über einen so genannten "Spin-Off" - eine Fortsetzung im gleichen fiktiven Universum, jedoch mit anderen Charakteren. Die Serie Frasier etwa war ein Spin-Off von Cheers, Joey folgte auf Friends. "Wir denken darüber nach", sagt Thomas, "es gäbe auf jeden Fall genügend Stoff, den es sich anzusehen lohnt." Eine Möglichkeit: Cristin Milioti erzählt als Mutter die Geschichte How I Met Your Father.
Doch zuerst einmal wird die neunte Staffel ausgestrahlt - und neben der Frage nach der Mutter auch andere Rätsel aufgelöst werden: Wie wird Marshall Eriksen seiner Frau Lily erklären, dass er gerne Richter werden möchte? Und werden die Karrierefrau Robin Scherbatsky und der Weiberheld Barney Stinson tatsächlich heiraten? Bislang wurden mehrfach Szenen vom Tag der Hochzeit gezeigt - aber es wird ständig abgebrochen und suggeriert, dass die Trauung doch nicht zustande kommt.
Auch die ersten beiden Folgen der letzten Staffel spielen damit, dass die Trauung zwischen Barney und Robin äußerst turbulent verlaufen wird und dass Marshall einige Probleme haben wird, mit Lilly zu sprechen - wenn er es denn überhaupt zur Hochzeit schafft. Es gibt bei How I Met Your Mother also doch noch ein paar Geheimnisse.