Diese Sorglosigkeit, dieser Stil. Als der Popstar Lady Gaga am Dienstagabend das erste Bild aus dem Film "House of Gucci", der gerade gedreht wird, auf ihrem Instagram-Kanal veröffentlichte, schien Corona plötzlich ganz weit weg von Ischgl zu sein.
Man fühlte sich in eine Zeit versetzt, als niemand auf der Piste Helm trug, sondern die Frauen Pelzmütze. Als weiße Skikleidung noch nicht als Kamikaze-Outfit auf heillos überfüllten Pisten galt. Als das Skifahren ein reines, weißes Vergnügen für begüterte Menschen wie die Guccis war - und für Leute, die Gucci tragen. Als ein spezieller Typ Frau vor allem deshalb den Lift bestieg, weil die Sache mit dem Bräunen so nah an der Sonne noch schneller ging. Klotziger Schmuck störte da nicht, weil man ja keinen Skistock, sondern nur ein Champagnerglas halten musste.

Newsletter abonnieren:SZ Film-Newsletter
Interessante Neuerscheinungen aus Film, Streaming und Fernsehen - jeden Donnerstag in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.
Frauen also, die mochten, wofür Tom Ford in den Neunzigern stand: den goldenen Gucci-Exzess. Gaga spielt in dem Film Patrizia Reggiani, die 1995 den Mord an ihrem Ex-Ehemann Maurizio Gucci (gespielt von Adam Driver) in Auftrag gegeben haben soll. Der hatte sie in den Achtzigerjahren für eine andere Frau verlassen.
Reggiani wurde mit mehreren Komplizen zu einer langen Haftstrafe verurteilt, 2016 kam sie nach 18 Jahren hinter Gittern frei. Das Kriminaldrama von Regisseur Ridley Scott soll Ende November in die Kinos kommen, pünktlich zum Skisaisonbeginn. Was wird das auf den Pisten für eine modische Enttäuschung sein.