Indien hat in dem Bundesstaat Jammu und Kaschmir, dem einzigen Bundesstaat mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit, mehr als 30 islamische Fernsehsender abgeschaltet. Das Informationsministerium in Neu Delhi habe dies mit der Sicherung von "Frieden und Ruhe" begründet, berichtete der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Montag. Ein Vertreter der Landesregierung sagte dem Portal, Jugendliche würden durch die Sender "radikalisiert". Bürgerrechtler in Jammu und Kaschmir weisen die Darstellung dem Bericht zufolge zurück. Die Regierung sollte wissen, dass Jugendliche durch das Internet, nicht durch das Fernsehen von Extremisten angezogen würden, hieß es. Mirwaiz Umar Farooq, höchster muslimischer Geistlicher in Jammu und Kaschmir warnte, die Regierung spiele mit den religiösen Gefühlen der Muslime.
Kurz gemeldet:Sendeschluss in Kaschmir
In Indien wurden gerade auf einen Schlag von der Regierung mehr als 30 Fernsehsender abgeschaltet. Über die Hintergründe.
© SZ vom 31.07.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.