Süddeutsche Zeitung

In eigener Sache:Neues Führungsteam für die SZ

Nach 15 Jahren verlässt Kurt Kister die Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung. Er bleibt als Autor - und macht Platz für die erste Frau an der Redaktionsspitze sowie zwei Stellvertreter.

Wechsel an der Spitze: Kurt Kister scheidet nach 15 Jahren auf eigenen Wunsch aus der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung aus. Nach Entscheidung der Herausgeber soll Judith Wittwer zur neuen Chefredakteurin berufen werden und die Redaktion künftig gemeinsam mit Wolfgang Krach führen. Kister, 62, wird der Redaktion weiter als Autor angehören.

Erstmals in der Geschichte der SZ soll nun also eine Frau an der Spitze der Redaktion stehen. Judith Wittwer, 42, ist seit 2018 Chefredakteurin des Tages -Anzeigers in Zürich. Zuvor war sie Deutschland-Korrespondentin der Schweizer Tageszeitung und arbeitete als Nachrichtenchefin. Von 2011 bis 2014 war sie Wirtschaftsredakteurin für die Handelszeitung des Medienhauses Axel Springer.

Neu in die Chefredaktion haben die SZ-Herausgeber auch Alexandra Föderl-Schmid und Ulrich Schäfer als Stellvertreter berufen. Föderl-Schmid, 49, ist derzeit SZ-Korrespondentin für Israel und die Palästinensergebiete; zuvor war sie Chefredakteurin des Standard in Wien. Schäfer, 52, ist momentan einer der Nachrichtenchefs der SZ; zuvor war er Leiter des Ressorts Wirtschaft sowie des Großressorts München, Region und Bayern.

"Ein Journalist, wie es ihn heute kaum noch gibt"

Als Konstante an der Spitze bleibt Wolfgang Krach, 56. Er gehört der SZ-Chefredaktion seit 2007 an und führt die Redaktion seit 2015 gemeinsam mit Kurt Kister. Das neue Führungsteam soll seine Aufgabe im Sommer übernehmen und vollständig integriert arbeiten, also ohne getrennten Zuständigkeiten für die gedruckte, die digitale sowie die Online-Ausgabe. Die Berufungen stehen unter dem Vorbehalt, dass das Gremium der Leitenden Redakteurinnen und Redakteure zustimmt, wie es das Redaktionsstatut der Süddeutschen Zeitung vorsieht.

Der Vorsitzende des Herausgeberrates, Johannes Friedmann, dankte Kurt Kister in einer Stellungnahme am Dienstag für seine "herausragenden Verdienste". Kister sei "ein Journalist, wie es ihn heute kaum noch gibt: ein exzellenter Schreiber, der vom ,Streiflicht' über die ,Seite Drei'-Reportage und den Leitartikel jede journalistische Form beherrscht, gleichzeitig ein hervorragender Blattmacher und ein strikter Verfechter der Interessen seiner Redaktion".

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SZ vom 18.03.2020 / SZ/biaz
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