Schon lange bevor er professionell fürs Fernsehen arbeitete, hat Karl-Theodor zu Guttenberg den Deutschen einprägsame Fernsehmomente geschenkt. Unvergessen ist der vorweihnachtliche Truppenbesuch in Afghanistan, den Guttenberg in seiner damaligen Verwendung als Bundesverteidigungsminister transparenterweise hauteng von Sat1-Moderator Johannes B. Kerner begleiten ließ, der zwar nicht in der Uniform eines Obergefreiten auftrat, wohl aber mit entsprechendem Gehorsam. 2010 war das, und die weiteren Karriereaussichten des Ministers waren genauso strahlend wie der Himmel über dem Hindukusch und das Lachen seiner Frau Stephanie bei der Verpflegungsaufnahme an der Seite unserer Soldaten. Damals konnten sich viele Deutsche, darunter womöglich auch Guttenberg selbst, bestens vorstellen, dass der Mann eines Tages Kerner zur Homestory im Kanzleramt empfängt.
RTL+:Karl-Theodor zu Guttenberg kehrt zurück
Der Ex-Verteidigungsminister besitzt heute Dinge, die er einst vermissen ließ: Anflüge von Selbstironie und einen sauber erworbenen Doktortitel etwa. Und was war sonst so los im Exil? Über einen lange Weggebliebenen, der jetzt Docutainment macht.
Von Roman Deininger
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