Unterhaltung:Kabarettist Ludger Stratmann ist tot

Ludger Stratmann auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2001 für die WDR-Sendung "Stratmanns". (Foto: C.Langer/WDR)

Als Dr. Stratmann stand der Mediziner viele Jahre lang auf der Bühne. Die Menschen im Ruhrgebiet hatten es ihm angetan. Stratmann wurde 73 Jahre alt.

Der Bottroper Arzt und Kabarettist Ludger Stratmann ist tot. Das berichten die WAZ und der WDR übereinstimmend unter Berufung auf engste Familienangehörige. Stratmann ist demnach "plötzlich und unerwartet" im Alter von 73 Jahren gestorben.

In seinen Solo-Programmen mit unverkennbarem Ruhrgebietseinschlag wie "Heute komm' ich mal mit meinem Bein" oder "Hauptsache, ich werde geholfen" spielte der im ostwestfälischen Verl Geborene auf der Pott-Klaviatur. Stratmann setzte sich dabei "humorvoll mit den Menschen des Ruhrgebiets, deren Eigenheiten und Sprache auseinander, die es ihm angetan hatte", schreibt der WDR.

Viele Jahre lang hat Stratmann als Wirt "Jupp" insgesamt etwa 150 Mal die Zuschauer im WDR Fernsehen unterhalten. 2016 war Schluss mit dem "Kneipentheater" beim WDR. Damals hatte Stratmann seinen Abschied mit "gesundheitlichen und terminlichen Gründen" erklärt.

Zunächst hatte der Mediziner in Bottrop praktiziert, sich dann ab 2002 ganz seiner Vollzeitkarriere als Kabarettist gewidmet. Er stand seit Mitte der 1990er Jahre auf mehreren Bühnen. Sein Programm gab er mit typischem Ruhrgebietseinschlag zum Besten.

2017 hat die damalige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) dem Künstler den Landesverdienstorden verliehen. Stratmann hat zudem die Auszeichnung "Tegtmeier 2009" der Stadt Herne erhalten. Er gehöre zu den erfolgreichsten Kabarettisten Deutschlands, und in der Rolle des "Jupp Kwiatkowski" bringe der promovierte Allgemeinmediziner das Ruhrgebiet auf die Bühnen der Republik, hatte die Kommune ihre Entscheidung begründet. Stratmann engagierte sich auch sozial. So versteigerte er unter dem Motto "Mit Kunst gegen Krebs" 2012 Gemälde und Drucke, der Erlös kam damals der Krebsstiftung zugute.

© SZ/jael - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusNachruf auf Charlie Watts
:Ohne ihn gibt es die "Rolling Stones" nicht mehr

Schlagzeuger müssen einfach nur mithalten, behaupten einige. Charlie Watts ist der Gegenbeweis: Er war das Herzstück der "Rolling Stones" - und ihr unwahrscheinliches Kraftzentrum. Über einen, dessen Leidenschaft ganz der Kunst galt.

Von Willi Winkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: