Seit Kurzem kann man eine eigentümliche Veränderung in der Besetzung öffentlicher Diskussionsrunden beobachten. Dort wo früher Experten und Sachverständige mit Expertise und Sachverstand auftraten, kommen mehr und mehr die Kabarettisten zu Wort. Der stets mit telegenem Grundzorn ausgestattete Serdar Somuncu liest der deutschen Integrationspolitik bei Anne Will in einer Art semi-soziologischer Tirade die Leviten. Seit ein paar Jahren schon versichert der Mediziner Eckhart von Hirschhausen als approbierter Klinik-Clown den Menschen, dass Lachen immer noch die beste Medizin sei. Lisa Eckhart, die Zarah Leander der deutschsprachigen Kleinkunst, plaudert im Literarischen Quartett süffisant über Bücher-Neuerscheinungen und wirft dabei mit ein paar Schriftstellernamen um sich. Ein beträchtlicher Teil des deutschen Fernsehpublikums hält die kindische Satiresendung Heute-show allen Ernstes für ein investigatives Magazin.
Somuncu, Eckhart, Sonneborn:Witz komm raus
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Mag das Thema noch so ernst sein: Im öffentlichen Diskurs, vor allem im unterhaltungssüchtigen TV, geht der Trend zum Kabarett-Clown. Über eine fatale Entwicklung.
Von Hilmar Klute

Kabarettistin Lisa Eckhart:Die Truppenbetreuerin beim ZDF
Die Kabarettistin Lisa Eckhart war ins "Literarische Quartett" geladen, die Sendung, die einst das Lebenswerk Marcel Reich-Ranickis krönte. Dazu ein paar Anmerkungen.
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