Hitler war mal mehr ein Ding. Und bei allem, was man an diesem Tag über Satire so rummutmaßt, will das festgehalten sein: Der ist ein bisschen over, Putin läuft ihm als Witzobjekt definitiv den Rang ab. Streift man durchs Caricatura-Museum in Frankfurt, begegnet einem der Diktator nackt am Strand, mit Konfetti als "Adolf Hitler Superstar", auf der Parkbank mit Freunden. Die Ausstellung in Frankfurt zeigt ein Stück deutscher Satiregeschichte mit alten Covern und Texten der Zeitschrift Pardon, geistige Vorgängerin der heutigen Titanic. Die jungen Zeichner und Autoren, darunter Kästner, Loriot, Enzensberger, schleppten außerdem eine Büste zu Ehren von Günter Grass zur Walhalla, titelten in den Sechzigern nach dem Tod des Demonstranten Benno Ohnesorg mit einem Extrablatt "Der Schah ist ein feines Kerlchen" und kitzelten die rouladenträgen Nachkriegsgemüter mit Covern von Franz Josef Strauß und Ulrike Meinhof, samt Handgranate und der Ansage: "Auf weitere gute Zusammenarbeit!"
Satire:"Das Problem ist, dass Lustigsein von Frauen nicht so erwartet wird"
Lesezeit: 5 min
"Die Satire war schon immer folgenlos," sagt die neue oberste Satire-Instanz in Deutschland, die Chefredakteurin der "Titanic".
(Foto: Frederike Wetzels)Wie funktioniert Satire in einer von Ironie überreizten Gesellschaft und wer entscheidet eigentlich, was witzig ist? Ein Treffen mit Julia Mateus, der ersten Frau an der Spitze der "Titanic".
Von Marlene Knobloch
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Liebe und Partnerschaft
»Die meisten Paare reden nur fünf bis zehn Minuten pro Tag richtig«
Wissenschaft im Alltag
Kochen zwei Mathematiker Kaffee
Anorexie
Sie wollte leben, aber nicht essen
Essen und Trinken
"Wer 80 Euro für eine beschichtete Pfanne ausgibt, ist gut bedient"
Gesundheit
»Das Herpesvirus CMV ist die häufigste infektiöse Ursache für Fehlbildungen bei Kindern«