Jubiläum:Lachunterricht

Die "Heute-Show" wird zehn Jahre alt. Laut Moderator Oliver Welke ist sie heute deutlich journalistischer als noch vor ein paar Jahren, will aber von "subtil bis albern" alles sein.

Von Hans Hoff

Wer vor der ersten Heute-Show am 26. Mai 2009 prophezeit hätte, das ZDF werde am späten Freitagabend regelmäßig um die vier Millionen Zuschauer anlocken, wäre wohl zur Therapie geschickt worden. Zehn Jahre später ist die Heute-Show eine Institution, die aber auch in der Kritik steht. Sie mache es sich bei den Gags oft zu leicht und bediene gerne den nicht sehr anspruchsvollen Zuschauer, heißt es. Das sieht Moderator Oliver Welke naturgemäß anders: "Ich wehre mich gegen das Feuilleton-Klischee: Was zu viele gucken, muss ja irgendwie doof sein." Die Sendung sei heute deutlich journalistischer als noch vor ein paar Jahren. "Wir versuchen zum Beispiel Themen wie Agrar-Lobbyismus jenseits von Wochenaktualität zu setzen, nur halt in lustig." Die Heute-Show sei nun mal eine Mischform aus Satire und Comedy. "Da kommen immer alle Humorfarben vor, von subtil bis albern. Und zwar absichtlich, weil wir natürlich schon informieren wollen, aber ohne zu predigen." Zudem setzt Welke auf Personalerneuerung gegen die "Redundanz-Falle": zwei bis drei neue Talente im Jahr, "die wie Hazel Brugger oder Friedemann Weise im Idealfall ihr eigenes Material mitbringen".

© SZ vom 25.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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