Das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) ist für die Berichtererstattung über die Panama Papers mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden. Das ICIJ erhielt die höchste Auszeichnung im amerikanischen Journalismus in der Sparte "Erklärende Berichterstattung". Die Süddeutsche Zeitung hatte die 11,5 Millionen vertraulichen Dokumente des panamaischen Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca von einer anonymen Quelle zugespielt bekommen und mit dem ICIJ geteilt. Die US-Organisation koordinierte die Datenauswertung, die mehr als ein Jahr dauerte und an der Medien aus 76 Ländern beteiligt waren.
Den Pulitzer-Preis können nur US-amerikanische Journalisten und Medien gewinnen. Indirekt gehöre die Ehrung aber auch allen anderen weltweit beteiligten Medien, sagte der Vorsitzende des Pulitzer-Preis-Gremiums, Mike Pride: "Es ist keine Frage, dass dies ein viel größeres Projekt war."
In den Panama Papers wird unter anderem das Finanzgebaren zahlreicher Politiker, darunter frühere und amtierende Staats- und Regierungschefs, offengelegt. Als Folge der Veröffentlichung musste unter anderem der isländische Ministerpräsident Sigmundur Davíð Gunnlaugsson sein Amt aufgeben.
Der Pulitzer-Preis wurde in New York zum 101. Mal vergeben. 14 der 21 Kategorien sind journalistischen Arbeiten vorbehalten. Die Gewinner sind unter anderem:
- Dienst an der Öffentlichkeit: New York Daily News und "ProPublica"
- Nationale Berichterstattung: Washington Post (David A. Fahrenthold)
- Internationale Berichterstattung: New York Times
- Reportage: New York Times (C. J. Chivers)
- Aktuelle Nachrichten: East Bay Times
- Investigative Berichterstattung: Charleston Gazette-Mail
- Erklärende Berichterstattung: Internationales Netzwerk Investigativer Journalisten ICIJ, McClatchy und Miami Herald für die Enthüllung der Panama Papers
Hier finden Sie die vollständige Liste der Gewinner des diesjährigen Preises.