Journalismus in der Türkei:"Wenn ich schreibe, ist mir bewusst, dass ich alleine bin"

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Erdem Gül, Jahrgang 1967, leitet in Ankara das Hauptstadtbüro der als regierungskritisch geltenden Tageszeitung Cumhuriyet. (Foto: Ozan Kose/AFP)

Dem "Cumhuriyet"-Journalisten Erdem Gül droht wegen seiner Texte in der Türkei eine Haftstrafe. Ein Gespräch über die Anspannung in türkischen Redaktionen und die Gründe, weiterzumachen.

Von Selçuk Salih Caydi und Luisa Seeling

Erdem Gül ist wieder in Freiheit, bis vor Kurzem aber konnte er nicht sicher sein, dass es dabei bleibt. 2015 wurden der Hauptstadtbüroleiter der Cumhuriyet in Ankara und sein früherer Chef Can Dündar des Geheimnisverrats angeklagt. Wegen eines Berichts über verdeckte Waffenlieferungen des Geheimdienstes an islamistische Rebellen in Syrien landeten sie in Untersuchungshaft, 2016 wurden sie zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Beide gingen in Berufung, das Gericht sprach Gül nun frei. Das Verfahren gegen Dündar, der im deutschen Exil lebt, steht noch aus.

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