Er ist so etwas wie der Chefprovokateur des Spiegel und schreibt die polarisierende Kolumne "Der schwarze Kanal". Doch jetzt verlässt Jan Fleischhauer das Hamburger Nachrichtenmagazin, geht zum Burda-Verlag und soll dort künftig vor allem für den Focus schreiben. "Ich wollte mal was anderes machen", kommentiert Fleischhauer, 57, der mit seiner Familie in einer Doppelhaushälfte in einem Vorort von München lebt, seinen Wechsel. Bei Burda werde er im August anfangen. Er scheide nicht im Bösen, die Spiegel-Kolumne werde er noch bis Juni weiter schreiben, so Fleischhauer.
Der geborene Hamburger fing vor 30 Jahren nach dem Besuch der Henri-Nannen-Schule für Journalismus beim Spiegel in Hamburg an, er war für das Magazin auch in New York und Berlin tätig. Fleischhauer schrieb auch Bücher, unter anderen Unter Linken. Von einem, der aus Versehen konservativ wurde sowie einen autobiografischen Roman über die Scheidung von seiner Frau.
Focus, 1993 gegründet und zuletzt mit sinkender Auflage kämpfend, erhofft sich durch die Verpflichtung wieder mehr Aufmerksamkeit. Fleischhauer soll auch in sozialen Netzwerken für die Zeitschrift präsent sein. Die Personalie hat offenbar Burda-Vorstand Philipp Welte mit verhandelt. Über die Dotierung des Vertrags wurde Stillschweigen vereinbart.