"Huffington Post" greift in Deutschland an:Hoffnung auf schnelles Geld

Die "Huffington Post" steht kurz vor dem Start in Deutschland. Am 10. Oktober soll die Online-Zeitung hierzulande erstmals online erscheinen. Der wirtschaftliche Fahrplan ist alles andere als bescheiden.

Die US-Onlinezeitung Huffington Post startet am 10. Oktober in Deutschland. In nur fünf Jahren will sie zu den fünf größten Nachrichtenportalen hierzulande gehören und einen operativen Gewinn im Millionenbereich machen: "Aufgrund der Erfolge in den Vereinigten Staaten und Ländern wie Frankreich fühlen wir uns bestens gerüstet, um diesen wirtschaftlichen Fahrplan einzuhalten", sagte Christoph Schuh, Vorstand der Tomorrow Focus AG, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom Donnerstag.

Tomorrow Focus wird die deutsche Ausgabe der "Huffington Post" betreiben und gehört mehrheitlich dem Münchner Verlag Hubert Burda Media mit Titeln wie Focus oder Bunte.

"Mit der Huffington Post starten wir jetzt einen komplett neuen Ansatz", sagte Oliver Eckert, Tomorrow-Focus-Geschäftsführer der FAZ. Die HuffPost sei kein reines Nachrichtenportal, sondern eine Plattform zur Interaktion.

Chefredakteur wird der bisherige Ressortleiter des Magazins Wirtschaftswoche, Sebastian Matthes.

Die Huffington Post in den USA, die zum Internetkonzern AOL gehört, erhält nach Angaben Schuhs Lizenzgebühren von der deutschen Ausgabe und liefert die Technik. Tomorrow Focus will demnach mehr als drei Millionen Euro investieren. Für das Portal sollen in München 15 Redakteure arbeiten.

Das Online-Portal, das nach der Gründerin Arianna Huffington benannt ist, gilt als umstritten, da Autoren kostenlos für die Website schreiben sollen. In Deutschland, wo viele Verlage und Online-Angebote zu kämpfen haben, wird der aus den USA importierte Ansatz in der Branche teils heftig abgelehnt. Der Deutsche Journalistenverband spricht von einer "Kostenlosmentalität", die nicht akzeptabel sei.

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