Das Monströse und das Abgründige faszinieren den Autor, Verleger und Hörspiel-Regisseur Michael Farin. Insofern musste er zwangsläufig einmal bei Klaus Kinski landen.
Gemeinsam mit Peter Geyer hat Farin nun das Hörstück Klaus Kinski. Um mich herum ist es dunkel und in mir wächst das Licht geformt - es setzt sich ausschließlich aus Zitaten des egomanischen Schauspielers zusammen.
Man muss daher nicht lange auf den ersten Wutausbruch warten: Regisseure im Allgemeinen und Werner Herzog im Besonderen putzt Kinski gleichermaßen wortgewaltig wie vulgär herunter - ein Hörvergnügen, wenn man nicht selbst gemeint ist. Kinski hatte Größe, ohne dass ihm allezeit das Kleingeistige ferngestanden hätte.
Das Erfreuliche an dieser Produktion, an der Blixa Bargeld, Ulrich Matthes, Nadeshda Brennicke und der Musiker Zeitblom mitgewirkt haben, ist, dass sie nicht darauf abzielt, bloß eine (Künstler-)Biographie Kinskis zu sein. Sie macht sich stattdessen das Vorlaute, Waghalsige, das dem Stoff innewohnt, zum Prinzip, und erzählt insofern eine kraftstrotzende Geschichte, die über Kinski und sein Werk hinausweist und im Allgemeinmenschlichen landet. Oder jedenfalls in einer speziellen Nische davon.
Klaus Kinski. Um mich herum ist es dunkel und in mir wächst das Licht, DLF, 20:10 Uhr.