DLF-Hörspiel "Babyn Jar":Das wird jetzt schmerzhaft

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DLF-Hörspiel "Babyn Jar": Schmule Kaminezkij, Oberrabbiner der Region Dnipro/Dnipropetrowsk, bei einer Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte Babyn Jar.

Schmule Kaminezkij, Oberrabbiner der Region Dnipro/Dnipropetrowsk, bei einer Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte Babyn Jar.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrinform)

In Babyn Jar bei Kiew hat die Wehrmacht das schrecklichste Einzelverbrechen des Zweiten Weltkriegs verübt. Ein Hörspiel kommt den Ereignissen auf besondere Weise nah.

Von Stefan Fischer

"Eine riesengroße, eine geradezu majestätische Schlucht, tief und breit wie ein Bergtal. Rufst du auf der einen Seite, hört man dich auf der anderen kaum", so beschreibt der ukrainische Schriftsteller Anatoli Kusnezow das in der Nähe von Kiew gelegene Tal Babyn Jar in seinem dokumentarischen Roman Babi Jar von 1968. Und weiter, die vermeintliche Idylle bekommt nun Risse: "Der Bach hatte einen schönen, grobkörnigen Sandboden. Aber jetzt war der Boden seltsamerweise mit lauter kleinen, weißen Steinchen übersät." Der Erzähler bückt sich, um eines davon aufzuheben. Und merkt: Es ist ein verkohltes Stück Knochen von der Größe eines Fingernagels. "Der Bach wusch die Knochen irgendwo frei und trug sie mit sich fort."

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