Süddeutsche Zeitung

Hörfunktipps:Töne der Vergangenheit

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Hörspielklassiker aus der Nachkriegszeit oder die Historie als Stoff journalistischer und fiktionaler Geschichten: Auch das Radio vergisst nichts.

Von Stefan Fischer

Für Nostalgiker gibt es ein reiches Angebot: Günter Eichs prägendes Hörspiel Träume ist in der Inszenierung von 1964 zu hören (Bayern 2, Samstag, 15.05 Uhr). Die Bauernhochzeit ist ein Hörspiel von 1946, das Radio Bremen unter der Aufsicht des High Commissioners der US-Militärregierung, Edward Harriman, produzieren musste - noch traute man den Deutschen nicht (Nordwestradio, Sonntag, 17.05 Uhr). Von Rückwärtsgewandtheit und Geschichtsbewusstsein handelt auch das Feature Geschichte geht in Serie: eine Erklärung, warum die deutsche Vergangenheit zunehmend Gegenstand der Fernsehfiktion wird (DLF, Sonntag, 20.05 Uhr). Die RAF-Vergangenheit ist sehr präsent im Hörspiel Das Verschwinden des Philip S. Ulrike Edschmid erzählt darin vom Verlust ihres damaligen Freundes, der in den bewaffneten Untergrund gegangen und bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet worden ist (Kulturradio RBB, Freitag, 22.04 Uhr). Von einem Menschen, der irgendwann einfach nicht mehr da war, erzählt auch das Feature Die Frau auf dem Eis: Karen Ross, eine junge Dänin, wurde 1932 als Krankenschwester nach Grönland entsandt, wo sich ihre Spuren im Schnee verloren haben (DKultur, Samstag, 18.05 Uhr).

Ein Schuldenwiderstandsoratorium nennen Barbara Eisenmann und Frieder Butzmann ihr Hörstück P = Ø (A, B, y) (SWR 2, Sonntag, 14.05 Uhr). Radiomachen kann eine einsame Angelegenheit sein. In Nordlicht geht es darum, wie lange man senden kann, ohne zu empfangen (DKultur, Nacht zu Montag, 0.05 Uhr). Ein Soundwalk durchs Archiv des Filmemachers Jean-Luc Godard: What We Leave Behind (HR 2, Mittwoch, 21 Uhr). Das fälschlich bereits in der Vorwoche angekündigte Feature Im Rausch der Veränderung über Matthias Lilienthal, Intendant der Münchner Kammerspiele, läuft tatsächlich an diesem Wochenende (Bayern 2, Samstag, 13.05 Uhr).

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Quelle:
SZ vom 05.12.2015
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