Süddeutsche Zeitung

Hörfunktipps:Schwere Beben

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Die Welt erklären, auch wenn einem die Sprache wegbleibt: Viele Radioleute machen das gut, am souveränsten ist mal wieder Alexander Kluge.

Von Stefan Fischer

Radioaktive Strahlung sieht und hört man nicht. Die Auseinandersetzung mit dem Seebeben vom 3. März 2011, das eine Kernschmelze zur Folge hatte, wird indessen sicht- und hörbar: Barbara Geschwinde berichtet im Feature Fukushima 3.11, wie japanische Künstler die Reaktorkatastrophe verarbeiten (WDR 3, Samstag, 12.05 Uhr; SWR 2, Sonntag, 14.05 Uhr). Seit dem Unglück arbeiten täglich rund 7000 Menschen in der Atomanlage Fukushima, viele sind Tagelöhner bei Subfirmen des Kernkraftwerksbetreibers. Der Journalist Shun Kirishima heuerte als einer dieser Atom Gypsis an (SWR 2, Montag, 10.05 Uhr).

Von einer Rückkehr in die Katastrophen-Heimat erzählt Die Stadt - eines von zwei Hörspielen, die der Film- und Theaterregisseur Ingmar Bergman geschrieben hat (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr). Eine verlorene Seele auf der Suche nach Erlösung geistert durch Albrecht Panknins musikalisch irrlichterndes Hörspiel Die Scheune (DLF, Dienstag, 20.10 Uhr). Michaela Melián spielt mit Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach in dem Hörspiel Electric Ladyland: Die Automatenpuppe Olympia bekommt ein struppiges Eigenleben (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr). Die Geschichte einer Rock'n'Roll-Platte, mit der ein CDU-Politiker 1969 Wahlkampf bei Jungwählern gemacht hat, erzählt Rafael Jové in Kein Mensch sagt mehr Beat (Kulturradio RBB, Sonntag, 14.04 Uhr). Fünfzig Prozent Zukunft zeigt, was ein Leben mit Chorea Huntington bedeutet - für Erkrankte und für ihre Kinder, von denen die Hälfte das mutierte Gen erbt (Bayern 2, Samstag, 13.05 Uhr). DLF sendet die Podiumsdiskussion Untergang des Abendlandes?, in der es um Identität und Zusammenhalt geht (Mittwoch, 18.40 Uhr). Alexander Kluge macht Kluges Radio, zum Auftakt der Essay-Reihe geht es um Verlässlichkeit, später um römische Tugenden sowie Geld und Charakter (SWR 2, montags, 22.03 Uhr).

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Quelle:
SZ vom 05.03.2016
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