Erzählen vom Unsagbaren
Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren dominiert die Hörspielsendeplätze: Yishai Sarid erzählt im Vierteiler Monster, wie der Holocaust die israelische Bevölkerung bis heute zerrüttet (WDR 3, Montag bis Freitag, 19.04 Uhr). Bei uns in Auschwitz basiert auf Briefen Tadeusz Borowskis, die er aus dem KZ an seine Freundin im Frauenlager Birkenau geschrieben hat (RBB Kultur, Sonntag, 14.04 Uhr). Ulrich Alexander Boschwitz' Der Reisende ist ein Jude, der die Gefahr durch den Nationalsozialismus fatal unterschätzt (MDR Kultur, Montag, 22 Uhr). Außerdem werden ausgestrahlt: Mutters Courage von George Tabori (NDR Kultur, Mittwoch, 20 Uhr), Klaras Nein von Soazig Aaron (HR 2, Sonntag, 14.04 Uhr) sowie der Fünfteiler Der Krieg geht zu Ende von Walter Kempowski (SWR 2, donnerstags, 22 Uhr).
Gespenstische Geschichten
Eine gespenstische Groteske filtert Kathrin Röggla im Hörspiel Verfahren aus dem NSU-Prozess (WDR 3, Samstag, 19.04 Uhr; Bayern 2, Freitag, 21.03 Uhr). Doron Rabinovici und Florian Klenk montieren Reden rechtspopulistischer Politiker zu dem entlarvenden, dadurch aber nicht weniger bedrohlichen Sirenengesang Alles kann passieren (HR2, Samstag, 23 Uhr). Von Ausgrenzung innerhalb eines Bauerndorfes handelt Felix Mitterers Hörspiel Märzengrund (Bayern 2, Sonntag, 15.05 Uhr).
Gelegenheit macht Liebe
Eine eigenwillige Liebesgeschichte mit eigenwilligem Titel: Nur Berlin ist auch zu viel (RBB Kultur, Freitag, 22.04 Uhr). Die Figuren in Enis Macis AUTOS unternehmen einen Roadtrip durch den Balkan, auf der ehemaligen Gastarbeiterroute der Eltern (DLF Kultur, Sonntag, 18.30 Uhr). Wie sich eine Gesellschaft an der Nase herumführen lässt, wenn sie unbedingt einen neuen Helden braucht, erzählt William Kotzwinkles Satire Ein Bär will nach oben (NDR Info, Sonntag, 21 Uhr).