Der Essay führt als literarisches Genre in Deutschland eine Randexistenz, gefördert wird er unter anderem durch den Edit- Essaypreis - und das Nachtstudio, das drei preisgekrönte Junge deutsche Essays von Isabelle Lehn, Max Wallenhorst und Pascal Richmann sendet (Bayern 2, Dienstag, 20.03 Uhr). Randexistenzen sind auch die Figuren in Aki Kaurismäkis Filmen (Szene aus mit Le Havre mit v. l. André Wilms und Jean-Pierre Darroussin). Wolken ziehen vorüber - ein Kaurismäki-Filmtitel - ist eine Lange Nacht über das Werk des finnischen Regisseurs (DLF, Samstag, 23.05 Uhr). Düster ist auch die Grundstimmung in Gottfried Benns Lyrikband Morgue von 1912. Unter dem gleichen Titel hat Clemens von Reusner ein Klangkunstwerk komponiert, das die zentralen Aspekte und stilistischen Prinzipien der Gedichte musikalisch umsetzt (HR 2, Samstag, 23.05 Uhr).
Nicht albtraumhaft, vielmehr wohlig somnambul ist Mein Sommernachtstraum von Christoph Buggert von 1982: Schüler unternehmen einen nächtlichen Klassenausflug - ins Innere ihrer Lehrerin, wo sich ihnen eine faszinierende Welt offenbart (MDR Figaro, Montag, 22 Uhr). Einen Ausflug ins Unbekannte unternehmen auch drei Freunde in Wolfgang Neuss' Hörspiel Wir Kellerkinder: Sie sind auf Probe aus einer Heilanstalt entlassen, aus ihrem Aufbruch wird schnell eine Flucht - und sie landen schließlich wieder dort, wo sie hergekommen sind (DKultur, Sonntag, 18.30 Uhr). Matt Wand hat sich mit seinem Ars-Acustica-Hörspiel The Judas-Ear das Ziel gesetzt, dass sich die Zuhörer ihre eigenen "angsterfüllten bizarren Geschichten" imaginieren sollen, indem sie undeutliche und eigentlich neutrale Geräusche durch ihre Fantasie aufladen (SWR 2, Dienstag, 23.03 Uhr). Ausgezeichnet mit dem Hörspielpreis der ARD 2015: Das Projekt bin ich! (Kulturradio RBB, Sonntag, 14.04 Uhr; MDR Figaro Sonntag, 18 Uhr; WDR 3, Mittwoch, 19.05 Uhr).