Hörempfehlungen:Lauschangriff

Ob am Pool oder im Auto: Es ist der Sommer der Podcasts. Nur was hören? Zeit für ein paar Tipps aus der SZ-Redaktion.

Von Stefan Fischer

Podcasts sind im Grunde nichts anderes als Radio, nur eben außerhalb des Radios. Und deshalb eben doch etwas anderes. Auch wenn sie, speziell in Deutschland, oft von Radiosendern produziert werden. Aber sie haben im Unterschied zu klassischen Features, Reportagen oder Hörspielen eine eigene Erzählhaltung und eine eigene Dramaturgie: Oft berichten die Macher aus einer persönlichen Perspektive und machen bei journalistischen Formaten die Recherchen selbst zum Thema. Die meisten Podcasts sind als Serie oder Reihe angelegt. Manchmal sind sie auch im linearen Radioprogramm zu hören und bringen dort einen neuen Ton in den Hörfunk. Stets, das ist das Wesen der Podcasts, sind die Dateien zeitunabhängig als Stream zu hören und herunterladbar - also nicht zwingend an einen Sender gekoppelt. Viele Podcasts findet man auf Plattformen wie dem Google Play Store, bei Spotify oder iTunes. Außerdem gibt es Meta-Apps wie Radio Public, viele haben überdies eine eigene Website.

In jedem Fall sind sie durch einfache Websuchen mit dem jeweiligen Titel zu finden.

Große Aufmerksamkeit hat der US-Podcast Serial erregt. Die Moderatorin Sarah Koenig und ihr Team haben im Herbst 2014 in zwölf Folgen über einen Mordfall berichtet und in Zweifel gezogen, dass der vom Gericht Verurteilte tatsächlich der Täter ist. Der Fall wurde daraufhin neu aufgerollt. Serial wurde mehr als 80 Millionen Mal abgerufen und hat einen Boom ausgelöst, der sich kontinuierlich verstärkt. Hierzulande ist die unabhängige Podcast-Szene klein. Das liegt an der starken Konkurrenz durchs öffentlich-rechtliche Radio mit seinem immensen Download-Angebot und den zusätzlich für den neuen Markt produzierten Inhalten. Auch der Privatsender Antenne Bayern hat zwei True-Crime-Podcasts produziert, Zeitungs- und Zeitschriftenverlage legen ebenfalls nach.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: