In den Fünfziger- und Sechzigerjahren näherten sich deutsche Regisseure in Form von Dokumentarfilmen dem Thema "Hitler" an. Umso kontroverser fiel 1977 die Reaktion auf Hans-Jürgen Syberbergs Experimentalfilm "Hitler: Ein Film aus Deutschland" aus, eine siebenstündige Mischung aus Rezitation, Theater, Dokumentation, Spiel- und Musikfilm.
Syberberg ging es nicht um eine Annäherung an den "Führer" als historische Figur (gespielt von Heinz Schubert), sondern er lotete den Bezug der Deutschen zum Diktator aus - zu "Hitler in uns allen". Dieser von Syberberg als kathartisch verstandene Ansatz stieß in Deutschland auf Kritik, wurde als verharmlosend oder reaktionär aufgefasst.
Französische Intellektuelle priesen dagegen Syberbergs Traum-Logik, die assoziative Montage-Ästhetik und das dekonstruktive Pathos an. Der Philosoph Michel Foucault nannte den Hitler-Film ein "schönes Monster". In den USA kam das Werk mithilfe des Regisseurs Francis Ford Coppola in den Verleih und fand in der Kulturtheoretikerin Susan Sontag eine prominente Fürsprecherin.
Cover der Doppel-DVD zum 30-jährigen Jubiläum des Films.