Cleopatra
Monumentalfilm, ARD Alpha, Samstag, 20.15 Uhr
Hunderte lieb gewonnene Film laufen an den Festtagen, inklusive Klassiker wie Ein Fisch namens Wanda (Vox, Heiligabend, 12.55 Uhr) oder das nun auch schon 40 Jahre alte, ewig junge Action-Feuerwerk (und Weihnachtsgegenprogramm) Rambo (RTL 2, Heiligabend, 20.15 Uhr). Aber bei Filmen ohne Werbepausen wird die Auswahl deutlich dünner. Schön, das Epos Cleopatra sehen zu können: ein anmaßend-irrwitziges Historien-Spektakel mit Hollywood-Chefdiva Elizabeth Taylor auf dem Höhepunkt ihrer Macht und Kraft. Wie sie Cäsar und später Antonius (Richard Burton) bezirzt, ist ein Festakt des Melos. Die Geschichte der Produktion mit den Launen des Paares Taylor/Burton war sogar noch wilder. Trotzdem will Hollywood nun ein großes Remake angehen. Es geht schon gut los: Die Israelin Gal Gadot soll die ägyptische Königin spielen.
Sensationsreporterin
Drama, One, Heiligabend, 22.20 Uhr
Was für ein Geschenk: drei Filme mit Robert Redford und/oder Paul Newman hintereinander an Heiligabend. In der Krimikomödie Der Clou (One, 20.15 Uhr), einem Zocker- und Bluffer-Festival, versuchen sie gemeinsam, den Gangster Robert Shaw auszunehmen - bis man nicht mehr durchblickt, welches Blatt gezinkt ist. Barfuß im Park (One, Nacht zu Freitag, 0.10 Uhr) ist eine neckische New-York-Komödie mit dem Duo Redford/Jane Fonda. Und zwischendrin wird Paul Newman als Spirituosenhändler Mike in Florida zum Spielball von Staatsanwaltschaft, Medien und Mob - bis er die Zügel in die Hand nimmt, still und stählern und cool, wie es kaum ein anderer kann. Das Krimidrama ist eines der unterschätzten Werke des großen Sydney Pollack ( Tootsie). Die Rolle der naiven Sensationsreporterin (Sally Field) dürfte Feministinnen freilich zusetzen.
Manche mögen's heiß
Krimikomödie, WDR, Sonntag, 21.45 Uhr
Die windigen Jazzer Jerry und Joe (der jömelnde Jack Lemmon und der dreiste Tony Curtis) suchen in der Prohibitionszeit Unterschlupf bei einer Damenkapelle, weil sie Zeugen eines Massakers am Valentinstag geworden sind. Da Joe ein Womanizer ist, kann er aber der Versuchung nicht widerstehen, sich in Florida als Millionär auszugeben, um sich die Ukulelistin und Sängerin Sugar zu angeln. Ist das lustig? Und wie! Weil Billy Wilder neben krachenden Pointen von Anfang an Details und Gags einstreut, die erst später richtig zünden. Marilyn Monroe soll ein Wrack gewesen sein während der Dreharbeiten, aber sie vermittelt bei aller Fragilität auch Stolz und Sinnlichkeit. Es gibt übrigens junge Zuschauer, die nichts mit Schwarz-Weiß-Filmen anfangen können. Bis sie das edle Schwarz und verführerische Platin dieses perfekten Werks gesehen haben.
Paddington 2
Komödie, ZDF, Freitag, 17.20 Uhr

Mit Werbung: Ocean's 8 (Pro Sieben, Freitag, 20.15 Uhr), eine verspielte Gaunerkomödie, in der Sandra Bullock, Cate Blanchett und Anne Hathaway einen sagenhaft komplizierten Raub inszenieren. Ohne Werbung, für Kinder von 6 bis 90 Jahren: Paddington 2. Hatte der erste Teil (ZDF, Freitag, 9.15 Uhr) noch Nicole Kidman als furchteinflößende Schurkin, verzaubert die Fortsetzung durch ihre liebevolle Stimmung. Sie ist eine alles umspannende Ode an die Herzlichkeit, die nie aufgesetzt oder klebrig wirkt. Der titelgebende Bär tapst inzwischen mit größter Selbstverständlichkeit und Nonchalance durch London, er ist englischer als alle anderen und damit das wahre Vorbild. Selbst als er im Gefängnis an den härtesten aller harten Insassen gerät (Brendan Gleeson) - und eine rosa Socke übersieht -, bleibt Paddington ein Gentlebär.