Es begab sich aber zu der Zeit, dass die Wechsler und Geldzähler von Sky, einem in die gottlose Leere im Weltraum hineinsendenden Konglomerat des australo-amerikanischen und auch sonst bibeltreuen Tycoons Rupert Murdoch, einer Eingebung teilhaftig wurden, wie sie fromme Christenmenschen sonst allenfalls zu Pfingsten ereilt.
Wie wär's, sagten sich die Hintersassen des australo-amerikanischen und auch sonst bibeltreuen Tycoons, wie wär's, wenn wir die Heiligsprechung der verblichenen Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. nicht nur urbi et orbi übertrügen, sondern wenn wir sie tiefenschärfstens in quasipraktischfaktisch greifbarem 3 D in die bewusste Leere versendeten?
"Au, ja!", jauchzte einer der Murdoch-Ministranten, "und mit Weihrauch, dass die Stube qualmt!" Ein Kollege, bekannt für sein grämliches Wesen, musste auch gleich miesepetern: "Darauf haben unsere 3 667 332 Fußball- und Formel-1-Abonnenten aber echt gewartet, dass ein alter Mann zwei tote alte Männer in den Himmel schickt!" Da aber trat Sky-Chef Brian Sullivan als deus ex machina mitten unter seine Murdoch-Jünger und sprach das Machtwort, das ihm der australo-bekannte bibel-amerikanische Tycoon zuvor souffliert hatte:
"3D ohne Titten"
"Liebe Brüder und Schwestern im Herrn Rupert Murdoch: In allen Glaubensrichtungen gibt es einzigartige Momente, die die Gläubigen auf besondere Weise vereinigen. Am 27. April erreicht das nochmal eine andere Dimension, und wir sind begeistert. . ." "Andere Dimension, andere Dimension!", höhnte der notorische Schlechtmacher. "Was soll denn das werden, 3 D ohne Titten?"
Doch Sullivan wusste den ungläubigen Mitarbeiter mit Mandžukić'scher Eleganz auszukontern: Keine Sorge, die neue sei die alte Dimension. Sky habe nämlich den weltberühmten Vatikanologen Andreas Englisch dafür gewinnen können, dass er den Sky-Zuschauern die Heiligsprechung emotional nahebringe. Außerdem habe man dreizehn 3-D-Kameras der neuesten Generation in Positionen platziert, die eine völlig neue und exklusive Perspektive auf Papst Franziskus und den Petersplatz bieten.
Wozu, fuhr der CEO Sky Deutschland in seinem berüchtigten Verkaufsgesprächston fort, sei man denn Innovationsführer im deutschsprachigen Raum? Sullivan führte weiter aus, dass sich noch viel zu wenige Gläubige für Sky gefunden hätten, aber "mit unserem Over-the-Top-Service Sky Go ist der Sky-Empfang auch über PC und mobile Endgeräte möglich".
Heiligsprechung aus Rom, Sky, Sonntag, 9.30 Uhr.