"Harry und Meghan" auf Netflix:Wie es uns gefällt

Lesezeit: 4 Min.

Wenn schon Ehrlichkeit, dann bitte in Hochglanz: eine Szene aus "Harry und Meghan". (Foto: Netflix)

Ist die Homestory-Serie "Harry und Meghan" manipulativ? Natürlich. Die interessantere Frage lautet nach sechs Folgen, ob sich die Selbstoffenbarungsoffensive für die beiden gelohnt hat.

Von Alexander Menden

Gäbe es so etwas wie einen Subtilitätspreis für Serien, "Harry & Meghan" würde ihn eher nicht gewinnen. Schon die Musikuntermalung sagt dem Zuschauer stets genau, in welchem Abschnitt der emotionalen Reise wir uns gerade befinden: Hochzeitsfotos sind mit Fanfaren unterlegt. Wenn es darum geht, wie schwer es war, mit den Medienforderungen nach Bildern des neugeborenen Sohnes Archie umzugehen, wird es elegisch. Und während Paparazzi-Helikopter zu sehen sind, entrollt sich ein bedrohlicher Klangteppich. Einmal erklingt Roberta Flacks "Do What You Gotta Do", mit der Textzeile: "I loved you better than your own kin did". Dabei hat die Netflix-Serie zu diesem Zeitpunkt wirklich hinreichend darauf hingewiesen, dass Prinz Harry in seiner Frau jene Seelenverwandte gefunden hat, die ihm in der Windsor-Sippe spätestens seit dem Tod seiner Mutter fehlte.

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