Gäbe es so etwas wie einen Subtilitätspreis für Serien, "Harry & Meghan" würde ihn eher nicht gewinnen. Schon die Musikuntermalung sagt dem Zuschauer stets genau, in welchem Abschnitt der emotionalen Reise wir uns gerade befinden: Hochzeitsfotos sind mit Fanfaren unterlegt. Wenn es darum geht, wie schwer es war, mit den Medienforderungen nach Bildern des neugeborenen Sohnes Archie umzugehen, wird es elegisch. Und während Paparazzi-Helikopter zu sehen sind, entrollt sich ein bedrohlicher Klangteppich. Einmal erklingt Roberta Flacks "Do What You Gotta Do", mit der Textzeile: "I loved you better than your own kin did". Dabei hat die Netflix-Serie zu diesem Zeitpunkt wirklich hinreichend darauf hingewiesen, dass Prinz Harry in seiner Frau jene Seelenverwandte gefunden hat, die ihm in der Windsor-Sippe spätestens seit dem Tod seiner Mutter fehlte.
"Harry und Meghan" auf Netflix:Wie es uns gefällt
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Ist die Homestory-Serie "Harry und Meghan" manipulativ? Natürlich. Die interessantere Frage lautet nach sechs Folgen, ob sich die Selbstoffenbarungsoffensive für die beiden gelohnt hat.
Von Alexander Menden
"Harry & Meghan" bei Netflix:Kampfansage an die Monarchie
Eine Hochglanz-Serie soll das Leben von Meghan und Harry zeigen, wie es wirklich ist - und ihnen nebenbei mehr als 100 Millionen Dollar einbringen. Wie viel Mitleid kann man da haben?
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