Gruner + Jahr:Was liegt weiter am Kiosk?

Gruner + Jahr: Hamburg in der vergangenen Woche: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruner+Jahr-Magazine protestieren vor dem Verlagsgebäude.

Hamburg in der vergangenen Woche: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruner+Jahr-Magazine protestieren vor dem Verlagsgebäude.

(Foto: Marcus Brandt/dpa)

"Brigitte", "Geo", "Art": In der kommenden Woche gibt es offenbar einen Beschluss zu den Magazinen von Gruner + Jahr.

Von Anna Ernst

Wie geht es mit den Magazinen von Gruner+Jahr weiter? Seit Wochen bangt die Belegschaft von Geo, Brigitte, Stern, Essen&Trinken und vielen weiteren Heften um die Zukunft. Vor einem Jahr war der Traditionsverlag vom Eigentümer-Unternehmen Bertelsmann mit RTL fusioniert worden. Seitdem zeichnet sich ab, dass ein Verkauf näher rückt. Offiziell läuft derzeit eine "Portfolio-Analyse", die über die Zukunft einzelner Titel und Redaktionen entscheiden soll. Hinter den Kulissen aber brachten sich zahlreiche Konkurrenzverlage in Stellung und gaben bereits Gebote für die Magazinmarken ab. Derzeit laufen Sondierungsgespräche.

RTL und Bertelsmann hatten bislang Verkaufsgespräche dementiert - aber zu allen Fragen der Belegschaft geschwiegen. Trotz einer kleinen Demonstration der Mitarbeiter vor dem Verlagsgebäude Am Baumwall in der vergangenen Woche gab es noch kein offizielles Statement von Bertelsmann und der RTL-Gruppe zur Zukunft.

Mehrere Medien hatten zuletzt spekuliert, dass am 15. Februar eine Verkündung anstehe könnte. Nun könnte es nach SZ-Informationen doch schneller gehen: Am Donnerstagnachmittag verschickte die RTL-Spitze eine Einladung an insgesamt 71 Führungskräfte. Bei dem "Präsenztermin" am 7. Februar ist offenbar auch CEO Thomas Rabe zugegen, der zuletzt selten in Hamburg gesehen wurde. Rabe, der in Personalunion der CEO von Bertelsmann und auch Geschäftsführer von RTL ist, führte nach SZ-Informationen persönlich die Sondierungsgespräche mit den Konkurrenzverlagen.

Am Dienstag nun soll im Auditorium des Hamburger Verlagshauses nur 15 Minuten gesprochen werden. "Insofern weiß man, was das ist", meint eine der geladenen Führungskräfte: "Deadline-Day". Dass nur eine Viertelstunde gesprochen werden soll, sei für Präsenztermine dieser Art "ungewöhnlich": "Da gibt es dann nicht einmal Zeit für Nachfragen."

Später am Tag soll offenbar auch in größerer Runde gesprochen werden: bei einem Termin namens "All Hands RTL Deutschland", wie in einer internen E-Mail angekündigt wurde. Dort, so heißt es, gebe es Informationen "zum geplanten weiteren Vorgehen bei Project ONE". Wie viele Hände in Zukunft tatsächlich bei RTL Deutschland bleiben - dazu erfährt man in der Ankündigung noch nichts.

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