Süddeutsche Zeitung

Großbritannien:Prozentrechner

Die BBC beugt sich dem politischen Druck und verpflichtet sich, nach weiblichen Comedians künftig viele Minderheiten zu fördern.

Von Alexander Menden

Seit zwei Jahren gilt bei der BBC die Regel, dass keine Comedyshow mehr ohne Beteiligung von mindestens einer Frau produziert werden darf. Das hat dazu geführt, dass sich seitdem immer dieselben fünf bis sechs Komikerinnen in den BBC-Studios die Klinke in die Hand geben - weibliche Comedians sind auch in England noch immer eine Minderheit. Nun hat die BBC eine Ausweitung ihrer Quotenpolitik angekündigt: Im Rahmen einer wunderbar griffig "Diversifizierungs-Maßnahmenpaket" genannten Initiative sollen bis 2020 die Hälfte aller Teilnehmer an BBC-Radio- oder Fernsehsendungen Frauen sein. Zudem sollen 50 Prozent der rund 21 000 Angestellten bis dahin weiblichen Geschlechts sein. Ein Ziel, das zu erreichen nicht allzu schwer sein dürfte, da schon jetzt 48,4 Prozent der Belegschaft Frauen sind; in leitenden Posten sind es 41,3 Prozent. Die BBC reagiert zudem auf den politischen Druck, auch Minderheiten stärker einzubinden. So sollen künftig 15 Prozent der BBC-Arbeitnehmer einer ethnischen Minderheit angehören, die Quote der Mitarbeiter mit körperlicher Behinderung soll bei acht Prozent liegen, ebenso die der lesbischen, schwulen, bi- oder transsexuellen Arbeitnehmer.

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Quelle:
SZ vom 27.04.2016
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