Journalismus:Grimme Online Award für Ken-Jebsen-Podcast und Atomkraft-Doku

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Der Youtuber Rezo steht mit den Gewinnern auf der Bühne: Kesrau Behroz, Tobias Bauckhage, Johanna Leuschen, Moritz Hohenfeld, Sören Musyal und Sabine Schmidt bekomme einen Award für den Podcast "Cui Bono: WTF happend to Ken Jebsen". (Foto: Henning Kaiser/dpa)

Bei der wichtigsten Auszeichnung für Publizistik im Internet gewinnen auffallend viele Podcasts.

Von Johannes Korsche

Aus der Verleihung des Grimme Online Award, wichtigster Preis für Online-Publizistik, lassen sich zwei Lehren ziehen. Erstens: Podcasts dominieren die Kategorie "Information". Und, zweitens, auch ältere Herren können Publikumspreise von jungen Onlinenutzern abräumen: Gert Scobel, 62, produziert Videos, die vor allem zur Vorbereitung auf Klassenarbeiten angeklickt werden. Sein 3sat-Youtube-Kanal "Scobel" ist aus eben diesem Grund bei der jungen Zielgruppe besonders beliebt.

In der Kategorie "Information" wurden am Donnerstagabend drei Projekte ausgezeichnet. Die Audio-Produktion "Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?" zeichnet den Weg des ehemaligen Radiomoderators Ken Jebsen zum Verschwörungsideologen nach. Der zwölfteilige NRD-Podcast "Slahi - 14 Jahre Guantanamo" wurde ebenso ausgezeichnet. Darin trifft ein langjähriger Gefangener mit seinen einstigen Folterern zusammen. Auch das Datenprojekt " Umwelt in Ostdeutschland" des Mitteldeutschen Rundfunks überzeugte die Jury.

Auch ein Tiktok-Kanal gewinnt einen Grimme Online Award

Die Online-Dokumentation " Nuclear Games - Die atomare Bedrohung" über die Gefahren der Atomkraft gewinnt in der Kategorie "Wissen und Bildung". Das Format erzählt mit Graphic Novels, Videos und Texten von der Bedrohung der Menschheit durch acht Jahrzehnte Nukleartechnologie. Der Tiktok-Kanal "safespace.offiziell" des RBB wird ebenso als Bildungsangebot ausgezeichnet.

Die in der Rubrik "Kultur und Unterhaltung" prämierte Multimedia-Reportage " Kandvala" erzählt von Menschen aus Afghanistan und Pakistan, die versuchen, über Bosnien-Herzegowina in die EU zu gelangen. Der zweite Grimme Online Award in dieser Kategorie geht an die Staatsgalerie Stuttgart. In dem Projekt " Im Dunkeln - Ein Leuchten" steuert der Betrachter mittels Cursor eine digitale Taschenlampe und entdeckt so Ausschnitt für Ausschnitt Zeichnungen des jüdischen Künstlers Fred Uhlmann (1901-1985). Ein Spezialpreis ging an das Recherchenetzwerk "Correctiv.Lokal", das investigative Recherchen im Lokalen anstoßen und ermöglichen will.

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