Ein auf das organisierte Verbrechen spezialisierter griechischer Polizeireporter ist von Attentätern erschossen worden. Der 52jährige Giorgos Karaivaz sei in einem Vorort von Athen vor seinem Haus von zwei Männern auf einem Motorrad mit zehn Schüssen getötet worden, schrieb die griechische Zeitung Kathimerini. Der Ermordete hatte als Investigativ-Journalist über die korrupte Verbindungen zwischen griechischen Beamten und dem organisierten Verbrechen berichtet.
Der stellvertretende Minister für den Zivilschutz, Lefteris Economu, erklärte, es dürfte sich um den Auftragsmord einer Mafia-Bande handeln. Die vermummten Tätern auf dem Motorrad seien erkennbar Profi-Killer, erklärte auch die griechische Polizei. Zurzeit herrsche ein Bandenkrieg im organisierten Verbrechen. Innerhalb der letzten drei Jahre seien mehrere solcher sogenannter hit-and run-Morde geschehen. Ein ähnlicher Mord an einem kritischen Journalisten in Griechenland hatte sich laut "Deutsche Welle" 2010 ereignet. Damals war der Reporter Sokratis Giolias erschossen worden, das Verbrechen ist bis heute unaufgeklärt.
Die Mordrate im Land ist nach Regierungsangaben aber vergleichsweise niedrig, so die griechische Polizei, Auftragsmorde seien sehr selten. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis twitterte: "Der kaltblütige Mord an dem Journalisten Giorgios Karaivaz hat die Gesellschaft schockiert." Griechische Zeitungen hingegen titelten spitzzüngig: "Willkommen in Mexiko" oder "Wir sind nun das Kolumbien des Balkans".