"Maischberger":Eine Frage der Motive

"Maischberger": Die mittlerweile 19-jährige Greta Thunberg in ihrem ersten Interview im deutschen Fernsehen seit drei Jahren.

Die mittlerweile 19-jährige Greta Thunberg in ihrem ersten Interview im deutschen Fernsehen seit drei Jahren.

(Foto: Oliver Ziebe/ WDR/OH)

Greta Thunberg und Wolfgang Kubicki verlängern die Laufzeiten deutscher Atomkraftwerke: So hatten sich vorher viele den Verlauf der Talkshow vorgestellt. Stattdessen führen die zwei bei "Maischberger" Unterschiede in der Fehlerkultur vor.

Von Moritz Baumstieger

Länger gab es nicht mehr einen vergleichbaren medialen Aufgalopp zu einer Talkshow - und wer ihn nur aus den Augenwinkeln verfolgt hat, konnte sich freuen: Greta Thunberg bei "Maischberger", die kindliche Kaiserin der Klimabewegung, die sich nun anscheinend für die weitere Nutzung der Atomkraft in Deutschland ausspricht, so viel hatte die Redaktion zur Steigerung der Quote schon mal durchsickern lassen. Und dazu noch Wolfgang Kubicki, der Doyen der leidgeplagten FDP, der eine Laufzeitverlängerung schon allein deshalb begrüßen würde, weil seine Liberalen den ampelgefrusteten Anhängern nach mehreren Totalschäden bei Landtagswahlen dann endlich mal was vorweisen könnten. Kubickis Partner in Crime und Parteichef Christian Lindner hatte bereits den Ton gesetzt und schon mal ein FDP-Parteibuch per Einschreiben Richtung Schweden geschickt: "Ich begrüße den Zuspruch der #FFF-Initiatorin Greta #Thunberg für die FDP-Position, unsere #Kernkraftwerke am Netz zu lassen", schrieb er auf Twitter. Zeitenwende also, schon wieder?

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