Gottschalk vs. Bohlen:Kampf der Titanen

Von "Pop-Titan" zu "Talk-Titan": Mit Dieter Bohlen und Thomas Gottschalk treffen am Samstag bei "Das Supertalent" zwei Riesen-Egos des deutschen Showbetriebs aufeinander. Kann das gutgehen? Schauen wir mal.

Ruth Schneeberger

Gottschalk vs. Bohlen

Gottschalk und Bohlen

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(Foto: dapd)

Von "Pop-Titan" zu "Talk-Titan": Mit Dieter Bohlen und Thomas Gottschalk treffen am Samstag bei "Das Supertalent" zwei Riesen-Egos des deutschen Showbetriebs aufeinander. Kann das gut gehen? Schauen wir mal. In Bildern. Von Ruth Schneeberger Wenn am Samstagabend Dieter Bohlen (rechts) in der RTL-Castingshow "Das Supertalent" die Neuzugänge Thomas Gottschalk (links) und - im Gepäck - Michelle Hunziker (Mitte) als Co-Juroren begrüßt, könnte es spannend werden: Vertragen sich die beiden männlichen Blondinen des deutschen Showgeschäfts? Werden sich die Super-Egos auf unterhaltsame Weise ergänzen oder auf unerträgliche Art zu übertrumpfen versuchen? Und wer ist am Ende der Sieger: Gottschalk, Bohlen - oder gar der Zuschauer? Wie steht es um die eigenen Talente der alten Showhasen, wer hat in der Gunst des Publikums die Supernase vorn? Ein Ausblick.

Gottschalk vs. Bohlen

Sangeskünste

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(Foto: AP)

Dass Dieter Bohlen singen kann, hat er schon des öfteren versucht zu beweisen. So richtig hat das nie geklappt - trotzdem gilt seine Zeit als Part von "Modern Talking" an der Seite von Thomas Anders (links) als legendär. Aus heutiger Sicht allerdings eher wegen der großen Frisuren als wegen der stimmlichen Darbietungen. Heute lässt er singen - und entscheidet über Top oder Flop. Ob ausgerechnet er der Richtige dafür ist, sei mal dahingestellt. Nichtsdestotrotz wird er von Boulevardmedien seit dem Start von "Deutschland sucht den Superstar" ununterbrochen als "Pop-Titan" bezeichnet. Doch diese Bezeichnung ist wohl eher durch die Umsätze inspiriert, die Bohlen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte als Produzent gemacht hat, als durch seine eigenen Erfolge als Goldkehlchen. Anders lässt sich die Bezeichnung nun wirklich nicht erklären.

Gottschalk vs. Bohlen

Sangeskünste

Dass es allerdings noch eine Nummer schlechter geht, bewies Entertainer Gottschalk in seiner "Wetten, dass..?"-Sendung 2005 in Dresden an der Seite von Begum Inaara Aga Khan (links): Um ihre Wettschuld einzulösen, musste die Begum ein Karaoke-Liedchen trällern, gesanglich unterstützt vom Gastgeber. Ihm war es sichtlich unangenehm - Singen ist seine Sache nicht. Wenn auch noch etwas wacklig: Eins zu Null für Bohlen.

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Selbstdarstellung

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(Foto: ddp)

Bisher unübertroffener Selbstdarsteller: Dieter Bohlen. Ob in der Inszenierung als "Pop-Titan", der er zumindest nicht widerspricht, als oberster Juror aller Zeiten, der seine Co-Juroren noch öfter wechselt als die ebenfalls als nicht uneitel geltende Heidi Klum, oder in der herablassenden Behandlung jugendlicher Castingshowanwärter: Bohlen protzt, dass sich die Balken biegen. Der Sonnenkönig unter den Castingshow-Veteranen scheint den Selbstdarstellungsdrang mit Löffeln gefressen zu haben. Dabei sollte es doch in einer Castingshow eigentlich um die Talente gehen. Nicht so mit Onkel Dieter.

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Selbstdarstellung

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(Foto: dpa)

Schon früher kein Kind von Traurigkeit, hat Thomas Gottschalk mit seiner letzten Show in Sachen Selbstdarstellung kräftig aufgeholt: "Gottschalk live" in der ARD hätte auch "Ich und Ich" heißen können, weil es in der Vorabendsendung um wenig anderes ging als um Gottschalk selbst. Wie er von der Presse behandelt wird, wie er von Paparazzi verfolgt wird, mit welchen Promis er auf Du und Du ist - für seine Gäste blieb zwischen Selbstbeweihräucherung und Werbeunterbrechungen wenig Zeit. Weil das niemand sehen wollte, wurde das Konzept geändert - geholfen hat es ihm nicht mehr: "Gottschalk live" versank in der Todeszone. Trotz der Bemühungen also: Noch ein Punkt für Bohlen, in Sachen Selbstdarstellung.

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Kollegiales Verhalten

Dieter Bohlen und kollegial? Wohl eher nicht so: Dass Stefan Raab in seiner "TV Total"-Show bei Pro Sieben davon lebt, sich über Kleinigkeiten und Größen des Showgeschäfts lustig zu machen, war Dieter Bohlen im Jahr 2007 wohlbekannt. Weshalb er dafür sorgte, dass sein damaliger "Superstar"-Gewinner Mark Medlock der Einladung von Raab nicht folgte, in dessen Show aufzutreten. "Der geht dahin und Raab macht den nieder. Aber ich lasse doch meinen Typen, den wir neun Monate lang aufgebaut haben, nicht von so einem mmmhhh niedermachen." Mit "mmmhhh" meinte Bohlen, wie er später bei Kerner erklärte, "A...loch", was er aber auch nicht ganz aussprechen wollte; immerhin hatte er den Showkollegen zuvor schon als "Wurst" bezeichnet, der den "Erfolg von DSDS abkupfern" wolle, "ein klassischer Trittbrettfahrer". Dass der Trittbrettfahrer inzwischen mindestens genauso viele Fans hat wie Bohlen: Vielleicht der Anlass für das Gezänk. 

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Kollegiales Verhalten

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(Foto: REUTERS)

Nochmal Raab, diesmal mit Gottschalk: Als der damals noch wesentlich unbekanntere Raab im Jahr 2001 zu Gast bei "Wetten, dass ...?" war und ein selbstgebasteltes Pin-up-Kalender-Foto mit Gottschalks Konterfei in die Kamera hielt, reihte sich Gottschalk ins Gelächter ein. Als Raab 2003 wieder zu Gast war, versprach er, im Falle einer verlorenen Wette in einem Wok eine Bob-Bahn herunterzufahren. Raab gewann die Wette, revanchierte sich aber für die Freundlichkeit des Gastgebers, indem er sich trotzdem in den Wok setzte. Aus der Aktion entstand Raabs mittlerweile jährlich stattfindende Wok-WM - ein weiterer Publikumserfolg. Und eine Win-Win-Situation für die Showmaster. Ergo: Gottschalk muss gönnen können. Ein Punkt für Gottschalks Kollegialität.

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Kollegiales Verhalten

Dass Gottschalk auch anders kann, bewies er im Jahr 2002 ausgerechnet dem Kollegen Bohlen gegenüber: Im Zuge einer verlorenen Wette las er 2002 in der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität aus Bohlens Memoiren vor. Sowohl der Wetteinsatz als auch sein Gesichtsausdruck verraten: Das muss ihm schwergefallen sein. Ein halber Minuspunkt für Gottschalk, den Umgang mit Kollegen betreffend.

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Kollegiales Verhalten

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(Foto: DPA)

Und nochmal Gottschalk, diesmal in einer anderen Konstellation: Die Art und Weise, wie "Thommy" sich 1998 bei "Wetten, dass..?" geradezu angeekelt von "Harry" und seiner Brustbehaarung abwendet, ließ schon damals nicht vermuten, dass Harald Schmidt und Thomas Gottschalk einmal richtig dicke Freunde werden würden. Dass sich diese zarte Abneigung im Jahre 2012 aber in ausgewachsenen Zoff verwandeln würde, war damals höchstens zu erahnen: Als "Gottschalk live" in der ARD und die "Harald-Schmidt-Show" bei Sat 1 im Frühjahr 2012 um die hintersten Plätze in der Zuschauergunst buhlten, hatte Gottschalk getwittert: "Lieber Harald, spiele diese Woche nur vor Testpublikum, aber habe dabei immer noch mehr Zuschauer als Du. Gruß Thomas." Kurz vor dem Start seiner neuen Show sagte Gottschalk der Bild-Zeitung über den Kollegen Schmidt: "Quotentechnisch braucht er mich derzeit mehr als ich ihn. Ich helfe ihm, wo ich kann. Aber im Moment denke ich erst einmal an Montag, 19.20 Uhr, wenn's für mich in der ARD losgeht. Falls ich demnächst aber zu viele Zuschauer haben sollte, trete ich gerne ein paar an ihn ab." Dazu sollte es nicht mehr kommen: Zwei Wochen nachdem Sat 1 das Ende der "Harald-Schmidt-Show" verkündet hatte, ließ auch die ARD wissen, dass sie sich von Gottschalk trennen werde. Hochmut kommt eben doch immer wieder mal vor dem Fall. Schmidt kommentierte später den Wechsel Gottschalks zum "Supertalent", befragt danach, ob er selbst ein ähnliches Angebot auch angenommen hätte, gewohnt ironisch: Er sitze zwar grundsätzlich gerne neben Dieter Bohlen. "Aber das Format, bei dem jetzt Thommy sein Assistent wird, ist so fantastisch, das würde ich nicht anrühren. Da ist für mich kein Platz." Recht hat er. Und für den ausnahmsweise so unsportlichen Gottschalk gibt es noch einen halben Minuspunkt, was Kollegialität angeht. Damit wäre sein Punktestand wieder auf Null.

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Gentleman-Qualitäten

Über Dieter Bohlen und die Frauen könnte man ganze Bücher verfassen - wenn man denn wollte. Fakt ist: Bohlen ist einem bestimmten Typus Frau verfallen, der zeigt sich jedoch in Gestalt ... Im Bild: Verona Pooth, ehemals Feldbusch, Ex-Frau

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Gentleman-Qualitäten

... diverser dunkelhaariger Schönheiten ... Im Bild: Nadja Abd el Farrag, Ex-Freundin

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... immer wieder neu ... Im Bild: Estefania Küster, Ex-Freundin

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Gentleman-Qualitäten

... und doch immer wieder gleich. Was nicht ganz unentscheidend ist für Bohlens Qualitäten als Juror in Castingshows: Immer wieder lässt er auch bei den ihm unterstellten Kandidatinnen seinen persönlichen Geschmack durchblitzen: Junge Damen seines bevorzugten Typus' kommen in den Shows auffallend oft auffallend weit, was meist nicht mit ihren stimmlichen oder sonstigen Talenten zu korrespondieren scheint. Zusammen mit den teils drastischen Schilderungen seiner Ex-Freundinnen und -Frauen, von Verona Pooth bis Nadja Abd el Farrag, muss das wohl eher einen Punktabzug geben für Bohlen - auch wenn er sich noch so gerne als Freund der Frauen inszeniert. Im Bild: Bohlen mit seiner aktuellen Lebensgefährtin Fatma Carina Walz

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Gentleman-Qualitäten

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Auch über Gottschalk und die Frauen gäbe es unendliche Seiten zu füllen, etwa über die Tatsache, dass er sich in 151 "Wetten, dass ..."-Sendungen nicht ein einziges Mal genierte, Knie zu tätscheln, ganz nah zu den weiblichen Gästen aufs Sofa zu rutschen oder Altherren-Witze vom Stapel zu lassen. Im Bild: Pamela Anderson zu Gast bei Thomas Gottschalk im Januar 2000

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Gentleman-Qualitäten

Trotzdem muss man sagen: Thommy liebt die Frauen, und er liegt ihnen dann doch irgendwie zu Füßen, ob nun Madonna, ... Im Bild: Madonna zu Gast bei Thomas Gottschalk im November 2005

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Gentleman-Qualitäten

... oder der einstigen Herzensdame seines neuen Konkurrenten um die Gunst der Zuschauer, fast egal also welchen Stils ... Im Bild: mit Verona Feldbusch im Februar 2000

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Gentleman-Qualitäten

... und welchen Alters ... Im Bild: mit der Schauspielerin Christel Peters im November 2000

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Gentleman-Qualitäten

... Hauptsache, er darf ihnen nahe kommen. In diesem Falle Heidi Klum, die übrigens durch ihn einst bekannt geworden ist, nachdem sie 1992 als 18-Jährige in Gottschalks damaliger Late-Night-Show einen Schönheits-Wettbewerb gewann. Zu Hilfe ...

Gottschalk vs. Bohlen

Gentleman-Qualitäten

... kam der Moderator ganz vorbildlich auch der durch eine Wettschuld auf Plateauschuhen dramatisch stolpernden Mode-Designerin Vivienne Westwood im Jahr 2000 bei "Wetten, dass ..?". Und nicht zu vergessen:

Gottschalk vs. Bohlen

Gentleman-Qualitäten

Gottschalk ist - sehr im Gegensatz zu Bohlen - seit 1976 mit ein und derselben Frau verheiratet, der vier Jahre älteren Thea, die er vier Jahre zuvor auf einer Faschingsparty in München kennengelernt hatte. Last, but not least, unterstützt er seine Frau, indem er sie nicht alleine im stets auffälligen Beinkleid über die roten Teppiche und vor die unerbittlichen Kameras dieser Welt treten lässt, sondern selbst meist auffallende Mode trägt, um dem Paradiesvogel an seiner Seite ein angemessener Partner zu sein. Ganz uneigennützig, versteht sich. Trotz öffentlichkeitswirksamer Tätschel-Attacken auf dem Showsofa und aller Selbstverliebtheit also diesbezüglich doch ein Pluspunkt für Gottschalk in Sachen Frauen.

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Nähe zur Macht

Dieter hält sich selbst für den Größten, weshalb das Posieren und Kooperieren mit anderen Show- oder sonstigen Größen seine Sache eher nicht ist. Punkt.

Gottschalk vs. Bohlen

Nähe zur Macht

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(Foto: DPA)

Gottschalk hingegen hat sie alle gehabt: Etwa den Bundeskanzler, damals noch Gerhard Schröder, 1999 auf seinem Sofa. Der sogenannte Medien-Kanzler erklärte ein Jahr später der Welt am Sonntag, dass er bei Gottschalk bisweilen Nachhilfe nehme in Sachen Show. Vor "schwierigen Auftritten" frage er ihn schon mal um Rat: "Gottschalk wird unterschätzt, wenn er nur auf der Showebene eingeordnet wird", sagte Schröder. "Er ist ein kluger Mann. Und ich zögere nicht, ihm einen Redetext zu geben und zu sagen: 'Du mit Deiner großen Fernseherfahrung, guck mal drauf, gibt es da Formulierungen, die man anders machen würde?".

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Nähe zur Macht

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(Foto: DPA)

Ob auch die aktuelle Kanzlerin Gottschalk um Rat fragt, ist nicht überliefert. Dass sie sich bei den Wagner-Festspielen im Jahr 2000 aber ebenfalls schon prima mit ihm verstand, ist offensichtlich.

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Nähe zur Macht

Und auch die körperlich Mächtigen ... Im Bild: Die Klitschko-Brüder auf der Gottschalk-Couch im Dezember 2001

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Nähe zur Macht

... sowie die jeweiligen Größen des Showgeschäfts über die Jahrzehnte seiner Karriere, ob nun aus Politik, Show, oder Sport: Gottschalk kennt sie alle. Irgendwann saß nämlich jeder mal auf seiner Couch. Das bleibt nach über 35 Jahren öffentlichen Lebens wohl nicht aus. Im Bild: mit Boris Becker und Claudia Schiffer 1997 bei einer Spendengala

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Nähe zur Macht

Wen wundert's also, dass Gottschalk, 1950 in Bamberg geboren, im Jahr 2001 den bayerischen Verdienstorden verliehen bekam - zusammen übrigens mit Edmund Stoiber, damals in Bayern auch noch an der Macht. Das muss wohl einen Punkt für Gottschalk geben in Sachen Einfluss.

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Umgang mit Kandidaten

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(Foto: ag.ddp)

Wenn Bohlen das Gefühl hat, dass ihm jemand viel Geld einbringen kann, dann kann er sehr freundlich sein, geradezu väterlich. Mit Mark Medlock etwa absolvierte er eine Zeit lang unendlich romantische Bühennauftritte, fast wie zu Zeiten von "Modern Talking". Eine Eigenschaft, die er zahllosen jungen Castingkandidaten gegenüber schmerzlich vermissen ließ, die in seinen Augen weniger geeignet waren, ihn auf der Bühne zu ergänzen. Bohlens Schmähworte jungen Menschen gegenüber sind berühmt, "DSDS" wird von einem Teil der Zuschauer genau deshalb geguckt, weil "Onkel Dieter" so schön gemein sein kann. Dafür musste der Sender auch schon tüchtig blechen. Womöglich ist das ein Grund dafür, dass Bohlen im Laufe der Jahre - und auch für "Das Supertalent" - ein wenig an Schärfe verloren hat. Trotzdem: Eindeutiger Minuspunkt für Bohlen.

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Umgang mit Kandidaten

Zwar hatte Gottschalk schon Jahre zuvor seinen Rücktritt als "Wetten-dass..?"-Moderator angekündigt  - das war allerdings am 1. April 2006 und wurde später als April-Scherz aufgelöst. Dass er zwei Monate nach dem schweren Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch dann wirklich seinen Rücktritt als Moderator der Show ankündigte, die er 23 Jahre lang geleitet hatte, haben viele als edlen Zug und angemessenen Umgang mit dem Schicksal seines Gastes ausgelegt. Ob es in Wirklichkeit vielleicht eher ein zwingender Schritt war, wer will darum schon wetten. Im Zweifel für den Moderator - und vor allem im direkten Vergleich mit Bohlen: Ein Pluspunkt für Gottschalk in puncto Respekt gegenüber den Show-Kandidaten.

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Beliebtheitsgrad

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(Foto: ddp)

Trotz oder wegen seines oft schroffen Umgangstons mit den jungen Gästen, die er in seiner Show begrüßt: Millionen von Deutschen verehren Dieter Bohlen. Wenn auch die Zuschauerzahlen seiner Castingshows eher nach unten als nach oben zeigen: Als "Show-Titan" wird Bohlen vor allem von jungen Menschen dafür geliebt, dass er ihnen immer wieder aufs Neue verspricht, vielleicht ein Stück von seinem Ruhm abhaben zu können. Weil das ein auf doch leicht zweifelhaftem Wege erkämpfter Ruhm ist, (denn die wenigsten seiner Kandidaten haben es wirklich zu etwas gebracht): Kein echter Pluspunkt für Bohlen.

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Beliebtheitsgrad

Während Bohlen die Nation spaltet, sind sich die meisten Zuschauer doch recht einig, was für ein netter blondgelockter Sonnenschein-Moderator dieser Gottschalk doch ist. Allein: Sehen wollten ihn in seiner eigenen Sendung zuletzt die wenigsten. Wenn keine Show drumrum ist, scheint Gottschalk doch nicht mehr so gut zu gefallen. Der Showstar ist tief gefallen, vom Moderator der einst erfolgreichsten Fernsehshow Europas zu einem Moderator, dem die ARD sogar die letzte Folge der Sendung vorenthält - wegen der allzu schlechten Quote. Kritiker sehen in seinem Wechsel zu RTL den verzweifelten Versuch, an alte Zeiten anzuknüpfen, als Gottschalk noch der Liebling der Millionen war - um jeden Preis. Und sei es, um den, dabei mit Bohlen konkurrieren zu müssen. In diesem Sinne: Ebenfalls kein aktueller Pluspunkt für Gottschalk in Sachen Beliebtheitsgrad. Allerdings: Nach unserer Rechnung stünde es vor der Sendung tatsächlich Drei zu Null für Gottschalk. Wie sich der Wettbewerb der Blondschöpfe dann wirklich gestaltet, vermeintlich Gut gegen vermeintlich Böse, und wer gewinnen oder verlieren wird: Wer das wirklich wissen will, schaut am Samstag, 15. September, um 20.15 Uhr, bei RTL "Das Supertalent" in 14 neuen Folgen. Und allen anderen sei verziehen, wenn sie den Kampf der "Titanen" nicht persönlich mitverfolgen wollen. Bisher ist noch nichts entschieden: Es könnte lustig werden, peinlich - oder einfach angestrengt.

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