Podcast „Geteiltes Leid“:Es müsste mit dem Teufel zugehen

Lesezeit: 2 Min.

Host und Autorin von „Geteiltes Leid“ ist in Olga Herschel eine Kinder- und Jugendpsychiaterin – das hilft dem Podcast sehr, denn er dringt in hochsensible Bereiche vor. (Foto: Undone)

Gibt es in Deutschland ein Problem mit „ritueller“ Gewalt? Ein Podcast widmet sich fragwürdigen Therapiemethoden und ihrer Behandlung in den Medien. Das Ergebnis: Es ist kompliziert.

Von Aurelie von Blazekovic

Etwas Richtiges sagen und etwas Falsches dazumischen, ganz wohldosiert: So lügt man am erfolgreichsten. Der Psychologieprofessor Andreas Mokros erklärt das in der vierten und letzten Folge des Podcasts Geteiltes Leid recht anschaulich: Hat man Unstrittiges und Strittiges erst „eng amalgamiert“, lässt sich Kritik bestens abstoßen. Gemeint ist der umstrittene Begriff der „organisierten rituellen Gewalt“. Das Richtige ist: Es gibt schwere Fälle von sexualisierter Gewalt und auch von organisierter. Das Falsche: Sie findet eher nicht „rituell“ statt, zumindest sind solche Fälle bei deutschen Behörden nicht bekannt. Therapeuten, so zeigt es sich, die sich trotzdem lieber auf rituelle als nur beispielsweise auf die allgegenwärtige und gut erfasste häusliche Gewalt spezialisieren, arbeiten häufig mit fragwürdigen, suggestiven, manipulativen Methoden. Ihre Verteidigung: Man wird doch wohl nicht Menschen kritisieren, die sich für Opfer von Gewalt einsetzen?

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