Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat ihr Ermittlungsverfahren gegen den früheren Bild-Herausgeber Kai Diekmann eingestellt.
Die Ermittler, die dem Vorwurf sexueller Belästigung nachgegangen waren, hätten keinen Tatverdacht festgestellt, teilte die Behörde mit. Sie könne sich allein auf Äußerungen Diekmanns und der Zeugin stützen. Beide Aussagen stünden sich "diametral gegenüber, wobei die Einlassung des Beschuldigten nicht weniger wahrscheinlich ist als die Angaben der Zeugin es sind", erklärte die Behörde. Angesichts der Beweislage sei ein hinreichender Tatverdacht nicht zu begründen.
Ermittlungsverfahren:Vorwurf gegen Kai Diekmann
Eine Mitarbeiterin des Springer-Verlages behauptet, der scheidende "Bild"-Herausgeber habe sie belästigt. Diekmann bestreitet das.
Diekmanns Anwalt Otmar Kury hatte bereits nach Bekanntwerden der Ermittlungen im Januar den Vorwurf als haltlos bezeichnet. Die Einstellung des Verfahrens habe sein eigenes und Diekmanns Vertrauen in die Ermittlungen der Behörden bestätigt, erklärte Kury nun.
Nach Angaben des Bild-Verlagskonzerns Axel Springer hatte eine Mitarbeiterin Anzeige erstattet. Sie warf dem damaligen Bild-Herausgeber vor, sie nach einer Klausurtagung in Potsdam im vergangenen Sommer belästigt zu haben. Diekmann hatte das bestritten. Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft bestätige das Ergebnis der unternehmensinternen Untersuchungen, sagte eine Konzernsprecherin. Springer habe die Vorwürfe der Mitarbeiterin mit Hilfe externer Rechtsexperten untersucht und kein strafbares Verhalten von Diekmanns Seite aus festgestellt.
Diekmann verließ Springer Ende Ende Januar und arbeitet mittlerweile für den Fahrdienst Uber.