Zum Tod von Gerd HeidemannEr war „Schtonk!“

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Gerd Heidemann 1983 bei der Pressekonferenz des "Stern" zur Präsentation der "Hitler-Tagebücher".
Gerd Heidemann 1983 bei der Pressekonferenz des "Stern" zur Präsentation der "Hitler-Tagebücher". (Foto: Thomas Grimm/Associated Press)

Gerd Heidemann war ein eifriger Reporter jener Zeit, als die Deutschen gar nicht genug bekamen von wohligem Nazi-Grusel. Mit den vermeintlichen „Hitler-Tagebüchern“ beerdigte er aus Versehen eine ganze journalistische Ära.

Von Willi Winkler

Gerd Heidemann war der beste Reporter, den der Stern je hatte. Er konnte zwar nicht schreiben, aber als „genialer Spürhund“, wie ihn der Gründer und langjährige Chef Henri Nannen bei jeder Gelegenheit rühmte, fand er genau die Geschichten, die das Magazin brauchte und die Auflage in der besten Zeit auf wöchentlich zwei Millionen hochtrieb. Heidemann bereiste in der Champagnerklasse die Welt, trank in Afrika Bier mit mordlustigen deutschen Söldnern und brachte so gruselige Fotos mit, dass er mit einem World Press Photo Award ausgezeichnet wurde.

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