Ein Montagmorgen, die Turmuhr schlägt zehn, und man sitzt mit einem Becher Kaffee und einem Stapel Lokalzeitungen auf dem Geraer Marktplatz. Neues Gera liegt obenauf. Sieht harmlos aus: zwölf Seiten, viel Reklame, ein bisschen Lokales. Neues Gera nennt sich eine „Wochenzeitung für das Geraer Land“ und bringt „wichtige Bekanntmachungen“. Man liest quer: Eine Bushaltestelle wird verlegt, ein französischer Gourmetmarkt kommt. Geraer Käseschenkenlauf: „Schlammig“. Faschingsparty an der Andersen-Grundschule: „Kurzweilig“. Und sonst? Ein Gastautor schreibt über die „Corona-Diktatur“, bei der Lockdowns zu mehr Opfern geführt haben sollen als die „Pandemie“, dieses Wort setzt der Autor in Anführungszeichen. Der Thüringer AfD-Kandidat Stephan Brandner bedankt sich per Anzeige für das Wahlergebnis. Dazu ein Kommentar, der die AfD „Volkspartei des Ostens“ nennt. Autor: Julian Reichelt.
AfD-nahe MedienViel Reklame und ein bisschen Alice Weidel
Lesezeit: 5 Min.

Der Verleger des Anzeigenblatts „Neues Gera“ nutzt seine Zeitung, um Werbung für die Partei zu machen – außerdem sitzt er als Politiker für die AfD im Stadtrat. Ein Ortsbesuch.
Von Thore Rausch

Nachruf:In Gera werden sie seiner hoffentlich gedenken
Er floh aus Deutschland vor dem Holocaust, wurde „New York Times“-Chefredakteur und gewann den Pulitzer-Preis. Zum Tod des amerikanischen Journalisten Max Frankel.
Lesen Sie mehr zum Thema