AfD-nahe MedienViel Reklame und ein bisschen Alice Weidel

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Menschen mit Thüringenflaggen stehen 2024 am AfD-Stand bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD Thüringen vor dem Kultur- und Kongresszentrum in Gera.
Menschen mit Thüringenflaggen stehen 2024 am AfD-Stand bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD Thüringen vor dem Kultur- und Kongresszentrum in Gera. (Foto: Jacob Schröter/dpa)

Der Verleger des Anzeigenblatts „Neues Gera“ nutzt seine Zeitung, um Werbung für die Partei zu machen – außerdem sitzt er als Politiker für die AfD im Stadtrat. Ein Ortsbesuch.

Von Thore Rausch

Ein Montagmorgen, die Turmuhr schlägt zehn, und man sitzt mit einem Becher Kaffee und einem Stapel Lokalzeitungen auf dem Geraer Marktplatz. Neues Gera liegt obenauf. Sieht harmlos aus: zwölf Seiten, viel Reklame, ein bisschen Lokales. Neues Gera nennt sich eine „Wochenzeitung für das Geraer Land“ und bringt „wichtige Bekanntmachungen“. Man liest quer: Eine Bushaltestelle wird verlegt, ein französischer Gourmetmarkt kommt. Geraer Käseschenkenlauf: „Schlammig“. Faschingsparty an der Andersen-Grundschule: „Kurzweilig“. Und sonst? Ein Gastautor schreibt über die „Corona-Diktatur“, bei der Lockdowns zu mehr Opfern geführt haben sollen als die „Pandemie“, dieses Wort setzt der Autor in Anführungszeichen. Der Thüringer AfD-Kandidat Stephan Brandner bedankt sich per Anzeige für das Wahlergebnis. Dazu ein Kommentar, der die AfD „Volkspartei des Ostens“ nennt. Autor: Julian Reichelt.

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