Gary Lineker war, wie jeder sehen konnte, der ein Smartphone besitzt, am vergangenen Wochenende im Stadion. Für jemanden, der als Profi mehr als 400 Erstligaspiele bestritten hat, ist so ein Stadion kein ungewöhnlicher Aufenthaltsort, mehr ein Habitat. Er hätte zur besagten Zeit im Fernsehstudio der BBC sein sollen, die ihm allerdings eine Denkpause verordnet hatte. In Deutschland hatte man von so etwas Aufregendem wie einer Denkpause schon länger nichts mehr gehört, bis Markus Söder das Wort vor einem Jahr wieder in den modernen Diskurs einführte - wenn er auch ehrlicherweise hätte sagen sollen, dass er zwar eine neue Halle für coole games in München okay fände, aber nicht für ein verblasenes Orchester, das von weißhaarigen Konzertgängern vollgehustet wird.
Skandal bei der BBC:Well done, Gary Lineker
Lesezeit: 6 min
Kleine Pause, großer Aufruhr: Gary Lineker, Ex-Profi und Moderator von "Match of the day".
(Foto: HENRY NICHOLLS/REUTERS)Der Kommentator und Ex-Fußballer ist zurück bei der BBC - doch der Britstorm zeigt exemplarisch, dass vor allem große Medienhäuser heftige Ängste ausstehen, wenn mal jemand aus dem Meinungskorridor läuft.
Gastbeitrag von Micky Beisenherz
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Musik
»Die Selbstzweifel, die uns ausmachen – die hat die Maschine nicht«
Aussteiger
Einmal Erleuchtung und zurück
Zähne und Zeitgeist
Generation Beißschiene
Feministische Außenpolitik
Feminismus und Geschwafel
Kindermedizin
Warum mehr Kinderärzte noch nicht genug sind