Süddeutsche Zeitung

Game of Thrones:Was der Trailer über die letzte Staffel verrät

Lesezeit: 3 min

Von Xaver Bitz

Spoiler-Warnung: Dieser Text enthält Passagen, die kleinere Teile der Handlung aus früheren Staffeln verraten.

Es sind nicht einmal zwei Minuten, die HBO den Fans seiner derzeit wohl am meisten herbeigesehnten Serie gönnt. "Game of Thrones" startet am 14. April in die achte und letzte Staffel, am Montag hat der Sender zur Primetime den ersten Trailer dazu veröffentlicht. Und wie quasi immer bei großen Finalen ist das, was man sieht, beziehungsweise angeteasert bekommt, mindestens genauso interessant wie das, was einem verborgen bleibt.

Man sieht also zunächst: Arya Stark, die jüngste der Hauptfiguren, die sich im bisherigen Verlauf der Serie vom verängstigten Kind zur kaltblütigen Assassinin entwickelt hat. Sie flieht durch eine Burg (wahrscheinlich Winterfell) und sie kommentiert dazu aus dem Off: "Ich kenne den Tod. Er hat viele Gesichter (eine Anspielung auf ihre Ausbildung zur Dienerin des vielgesichtigen Gottes des Todes). Ich freue mich schon darauf, dieses zu sehen."

Der Schluss des Zitates ist deshalb ein spannender Hinweis, weil die Tochter von Eddard "Ned" Stark einen Speer in der Hand hält, der offenbar eine Spitze aus Drachenglas hat. Jenes Materials also, das sich in der vorherigen Staffel als eines von zwei wirksamen Mitteln entpuppt hat, die White Walker zu stoppen. Offenbar bereitet sich Arya auf eine Konfrontation mit eben diesen vor. Darum scheint sich ein Großteil des restlichen Trailers zu drehen.

Die Zuschauer bekommen in den knapp 100 Sekunden nämlich - nicht ganz überraschend - vor allem Unheil angekündigt. Alle verbliebenen Hauptfiguren kommen vor, die meisten scheinen sich zumindest einmal in den kommenden sechs Folgen auf oder in der Nähe von Winterfell zu befinden. Der "Zwiebelritter" Davos Seaworth schreitet über eine Burgmauer. Die "Spinne" Varys sitzt angsterfüllt in der Krypta unter der Burg, die das Stammhaus der Familie Stark bildet. Auch der Wildling Tormund und der mehr oder weniger unsterbliche Beric Dondarrion (damit wird einer der Cliffhanger aus dem Ende der letzten Staffel aufgelöst) sind zu sehen. Und natürlich das möglicherweise kommende Dreamteam aus Brandon Stark und Samwell Tarly, die sich alle im Norden aufhalten, um der nahenden Streitmacht der Untoten Einhalt zu gebieten.

Nach Arya spricht ihr Bruder Bran. Der ist ja seit ein paar Staffeln Nachfolger des "Three-Eyed-Raven", der über einen ausgeprägten Überblick über die Vergangenheit verfügt - und diese offenbar (vielleicht nicht nur bei Hodor?) auch selber mitgestaltet hat. "Alles, was du getan hast, hat dich dort hingeführt, wo du hingehörst. Nach Hause", philosophiert Brandon - möglicherweise im Gespräch mit seinem Bruder Jon. Bei den Worten "wo du hingehörst" wird die Königsburg in der Hauptstadt gezeigt und Winterfell steht für die Heimat. Das könnte ein Hinweis auf ein mögliches Ende sein.

Game of Thrones wird die größte Schlacht der Filmgeschichte zeigen

Außerdem gibt es mehrere kurze Szenen aus Kingslanding, in denen sich Cersei im Darth-Queen-Outfit mit Berater Quyburn und dem Leibwächter "The Mountain" in Sicherheit wiegt. Die "Goldene Kompanie", eine Söldnerarmee, befindet sich auf dem Weg zu ihr. Cersei hat - so suggeriert es zumindest der Trailer - ihr Versprechen an Bruder Tyrion wahr gemacht und unterstützt (trotz anderslautender Beteuerungen) eben nicht den Kampf gegen die White Walker.

Zurück in den Norden, wo die Zuschauer nicht nur die "Unsullied" sehen, also die Armee von Daenerys Targaryen (deren Titel man sich aus Platzgründen sparen sollte), sondern eben auch die Drachenkönigin selbst. Begleitet wird sie von Jon Snow (dessen echten Namen und Verwandtschaftsgrad man aus Spoilergründen nicht nennen sollte) und natürlich ihren verbleibenden zwei Drachen Drogon und Rhaegal. Das dritte Tier hat ja in der vorangegangenen Staffel einen unfreiwilligen Seitenwechsel mitgemacht.

Während die Zuschauer andere Hauptfiguren sehen (Sansa Stark, Jorah Mormont, Greyworm und Missandei, Brienne von Tarth, Jaime Lannister - auch im Norden), spricht Jon Snow tiefgehende Worte. "Sie kommen. Unser Feind ruht sich nicht aus. Er hört nicht auf. Er fühlt nicht."

Die letzten Worte im Trailer gehören dem Königsmörder Jaime Lannister, der in der bislang letzten Folge nicht nur seine Schwester und ihre Fraktion verlassen, sondern im Laufe der Serie auch eine ziemlich tiefgreifende Wandlung durchlitten hat. "Ich habe versprochen, für die Lebenden zu kämpfen", sagt er also ebenfalls in Winterfell. "Ich habe vor, dieses Versprechen zu halten."

Die letzten 20 Sekunden müssen schließlich für sich sprechen: Zu sehen ist Jon Snow, der aus den bisherigen Staffeln offenbar nicht viel gelernt hat und zur nächsten Harakiri-Aktion ansetzt. Arya, die mit ihrem Speer umzugehen weiß. Jon und Daenerys, die offenbar auf Drogon und Rhaegal aufsteigen wollen. Und zu guter Letzt eine Armee der Lebenden, die sich bereit macht, vor Winterfell die Armee der (Un)Toten zu empfangen.

Wer im Trailer übrigens nicht vorkommt: der Nachtkönig, Anführer des Feindes, und sein neuestes Spielzeug, Viserion.

Der Winter ist da, wie es Eddard Stark schon vor sieben Staffeln prophezeit hat. Und die Zuschauer dürfen sich nicht nur auf die längste Schlacht der Filmgeschichte überhaupt gefasst machen. Die Serienmacher kündigten auch die "lustigsten, die emotionalsten und die ergreifendsten" Szenen der bisherigen "Game of Thrones"-Handlung an. Und damit verspricht der Trailer - zumindest für die Fans - vor allem eins: lange fünfeinhalb Wochen, bis es endlich los geht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4357119
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sz.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.