Süddeutsche Zeitung

"Game of Thrones":Hacker erpressen HBO

Sie firmieren unter "Mr. Smith" und behaupten, 1,5 Terabyte Daten gestohlen haben. Unter anderem für die Leaks von "Game of Thrones"-Drehbüchern verlangen Hacker vom US-Kabelsender HBO nun Lösegeld.

Sie meinen es offenbar ernst: Die Hacker, die vor circa einer Woche in das Computernetzwerk des US-Fernsehsenders HBO eingedrungen sind und internes Material erbeutet hatten, wollen die Beute unbedingt versilbern. Inzwischen veröffentlichten sie einen kleinen Teil der Dokumente und verschickten sie an Journalisten - darunter das Skript der kommenden fünften Folge der aktuellen Staffel von "Game of Thrones".

Damit wollen die Cyberkriminellen ihrer Lösegeldforderung Nachdruck verleihen: Für die Rückgabe der Dateien verlangen sie von HBO mehrere Millionen Dollar in Bitcoins. Sollte das Unternehmen der Forderung nicht nachkommen, wollen "Mr. Smith", wie die Hacker sich selbst nennen, weiteres Material ins Netz stellen.

Der Bezahlsender bestätigte am Montag, Opfer eines "Cyber-Vorfalls" geworden zu sein. Polizei und IT-Sicherheitsfirmen seien bereits kontaktiert worden. In einer Nachricht an alle Mitarbeiter nannte HBO-Chef Richard Plepler den Vorfall "verstörend". HBO-Sprecher Jeff Cusson sagte, dass der Sender weitere Enthüllungen der Hacker erwartet habe.

Medienberichten zufolge ist nicht nur die Fantasy-Serie von dem Angriff betroffen, auch Inhalte der HBO-Produktionen "Ballers" und "Room 104" sowie interne Emails von Führungskräften des Senders wurden demnach gestohlen. Die Erpresser behaupten, insgesamt 1,5 Terabyte von dem HBO-Server kopiert zu haben.

Mitte Juli ist die siebte Staffel von "Game of Thrones" gestartet. Die Fantasyserie ist die erfolgreichste Produktion in der bisherigen Geschichte von HBO und war schon mehrfach Ziel von Cyberpiraterie.

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