Eigentlich kann es für eine Talkshow am Abend kaum einen besseren Einstieg geben, als wenn der einzige Gast am selben Tag für gehörige Aufregung gesorgt hat. So wie Friedrich Merz mit seinem Interview in Bild am Sonntag. Ein Mindestlohn von 15 Euro schon 2026? „Das haben wir so nicht verabredet“, sagte Merz. Eine Steuersenkung für kleine und mittlere Einkommen. Für Merz „nicht fix“. Ob es denn klug sei, zwei zentrale Versprechen des künftigen Partners SPD noch vor deren Mitgliederentscheid öffentlich infrage zu stellen, hätte Caren Miosga ihn fragen können. Um das Triumphgefühl der Sozialdemokraten (sieben Ministerien mit mickrigen 16,4 Prozent Wählerstimmen) ein wenig zu dämpfen, hätte Merz ja auch seinen Generalsekretär vorschicken können. Stattdessen fragt Caren Miosga den mutmaßlich nächsten Kanzler: „Wie geht es Ihnen?“
„Caren Miosga“Der künftige Kanzler gibt sich milde
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Kaum ist der Koalitionsvertrag beschlossen, hat Friedrich Merz zentrale Punkte schon wieder infrage gestellt. Bei Caren Miosga ist er hingegen friedlich und nachsichtig. Selbst mit Markus Söder.
Von Peter Fahrenholz

Schwarz-Rot:Turbo-Verhandlungen und schlanker Koalitionsvertrag? Von wegen
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