Französische Zeitung:Mode und Monde

Die traditionsreiche französische Zeitung "Le Monde" ist vorerst gerettet: Das Blatt geht an ein Investoren-Trio um den langjährigen Lebenspartner von Modemacher Yves Saint Laurent.

Das Rennen um den Aufkauf der verschuldeten französischen Traditionszeitung Le Monde ist gelaufen: Der Aufsichtsrat der Zeitungsgruppe nahm am Montag das Übernahmeangebot des Investoren-Trios um den französischen Geschäftsmann Pierre Bergé an. Der langjährige Geschäftspartner und Lebensgefährte des verstorbenen Modemachers Yves Saint Laurent hatte zusammen mit dem französischen Bankier und Verleger Matthieu Pigasse sowie dem Gründer des Internetanbieters Free, Xavier Niel, ein Angebot eingereicht.

Französische Zeitung: "Le Monde", französische Traditionszeitung in finanzieller Schieflage: Das Blatt scheint nun gerettet.

"Le Monde", französische Traditionszeitung in finanzieller Schieflage: Das Blatt scheint nun gerettet.

(Foto: ap)

Das Trio wird voraussichtlich zwischen 80 und 120 Millionen Euro aufbringen müssen.

Der Aufsichtsrat stimmte den Angaben zufolge knapp mit den nötigen elf von 20 Stimmen für das Trio. Für die Journalisten des Blattes bedeutet der Einstieg der Investoren eine historische Zäsur. Sie übten über die Redakteursgesellschaft SRM und ihre Partner bislang die Macht im Unternehmen aus. Mit dem Einstieg der Investoren wird der Kapitalanteil der Journalisten nun verwässert. Die Redaktion verliert erstmals die Kontrolle über die Zeitung. Bergé und seine Geschäftspartner wollten den Redakteuren allerdings ihre Freiheiten garantieren.

Die zweite Bietergruppe um den Verleger Claude Perdriel - laut Medienberichten der Favorit von Staatschef Nicolas Sarkozy - hatte sich am Montag aus dem Rennen um den Kauf der Traditionszeitung verabschiedet.

Die finanzielle Schieflage des 1944 gegründeten Blattes ist unter anderem auf die jüngste Flaute auf dem Werbemarkt zurückzuführen. Im vergangenen Jahr musste die Gruppe sich 25 Millionen Euro leihen. Bereits 2005 hatte sie sich knapp 70 Millionen Euro gepumpt, die teilweise bereits dieses Jahr zurückgezahlt werden müssen.

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