Flüchtlingsfernsehen:Bundesliga auf Arabisch

Für bessere Orientierung und gesellschaftliche Teilhabe will die Deutsche Welle sorgen und bald in ganz Deutschland auch arabischsprachiges Programm senden. Politik und Fußball läuft schon, für ein Thema ist Intendant Limbourg noch auf Partnersuche.

Von David Denk

Auf ihr arabischsprachiges TV-Programm sind sie bei der Deutschen Welle besonders stolz, sei es doch "eine der ganz wenigen unabhängigen journalistischen Stimmen in der Region", sagt Intendant Peter Limbourg und lobt DW (Arabia) für "die Vermittlung demokratischer europäischer Werte mit deutscher Absenderkennung".

Davon sollen künftig auch arabischsprachige Zuschauer in Deutschland und ganz Westeuropa profitieren, insbesondere neuangekommene Flüchtlinge: Dank einer zunächst einjährigen Projektpartnerschaft mit dem Satellitenbetreiber SES, der die Verbreitung über Astra für die Deutsche Welle kostenlos übernimmt, soll der bisher hierzulande nur über einen Internet-Livestream empfangbare 24-Stunden-Nachrichten- und Informationskanal von diesem Dienstag an "für bessere Orientierung, gesellschaftliche Teilhabe und einen Tick Entspannung sorgen". Zum Programm gehören Sendungen wie der kontrovers diskutierte politische Shababtalk und die Dokureihe A Guest and a Story über arabische Einwanderer in Deutschland, aber auch das Wirtschaftsmagazin Made in Germany und The Bundesliga Highlights. Aus Besuchen in Flüchtlingsunterkünften weiß Limbourg, "dass dort eben auch große Langeweile herrscht". Mit dem arabischen Programm seines Senders will er diese bekämpfen und baut darauf, dass möglichst viele Heime Fernseher und Satellitenschüsseln schon besitzen, anschaffen oder - am besten - gespendet bekommen.

In den kommenden Monaten plant die Deutsche Welle, "das Profil noch stärker auf die Bedürfnisse von Flüchtlingen zuzuschneiden", so Limbourg, das Programm von DW (Arabia) mit nur in Deutschland und Westeuropa verfügbaren Inhalten zu spezialisieren. Dafür sucht die Deutsche Welle noch Partner, die etwa ein Kinderprogramm zuliefern. Limbourg: "Ich könnte mir zum Beispiel eine Übernahme der Sendung mit der Maus oder von Logo gut vorstellen, die gibt es ja schon übersetzt ins Arabische."

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