Fernsehen:Im "Tatort" starben 2015 mehr als 100 Menschen

Tatort: Dicker als Wasser; Armin Rohde Tatort Dicker als Wasser Köln WDR

Die von Armin Rohde dargestellte Figur im Tatort "Dicker als Wasser" überlebte den Film nicht.

(Foto: WDR/Uwe Stratmann)

Erschossen, erwürgt, verblutet, ertrunken: Eine Fanseite hat ausgewertet, wer im zu Ende gehenden Jahr im "Tatort" wie und warum gestorben ist.

Gestorben wird ja bekanntlich immer - und in Fernsehkrimis der Dramatik wegen noch ein bisschen öfter als im richtigen Leben. Die Macher der Webseite Tatort-Fundus haben sich nun wieder die Arbeit gemacht, die Toten in der Deutschen liebstem Sonntagabendkrimi zu zählen. Das Ergebnis: Im Tatort ließen 2015 in insgesamt 40 Erstaustrahlungen 111 Menschen ihr Leben.

Für die Statistik zählte das Tatort-Fundus-Team um François Werner und Achim Neubauer nur relevante Tote und meint damit jene, die während der Handlung starben und die nicht in Rückblenden noch mal gezeigt wurden. Irrelevant sind auch jene Toten, die in der Geschichte nur erwähnt werden und bereits früher starben. Die Macher gaben sich aber nicht mit einer schmucklosen Opferzählung zufrieden, sie haben auch noch andere skurrile Fakten ausgewertet. Eine Auswahl:

  • Wie schon in den Vorjahren wurden die meisten Opfer erschossen - und zwar 52. Erschlagen wurden elf, ebenso viele stürzten tödlich. Seltenere Todesarten waren zum Beispiel Erwürgen, Ersticken, Verbluten, Ertrinken, Verätzung, Strangulation, Milzriss oder Embolie.
  • Mit neun Leichen war der Krimi "Frohe Ostern, Falke" mit Wotan Wilke Möhring vom 6. April der leichenreichste Tatort des Jahres.
  • Je zweimal als Leiche endeten in wichtigen Episodenrollen übrigens die Schauspieler Armin Rohde (der beide Male von Tatort-Ermittlern getötet wurde) sowie Emily Cox und Julius Feldmeier. Feldmeier starb sogar in zwei aufeinanderfolgenden Filmen ("Die letzte Wiesn" und "Verbrannt" am 20. September und 11. Oktober).
  • Die "früheste Leiche" in den eineinhalbstündigen Krimis registrierten die Experten nach 59 Sekunden in der Wiener Folge "Deckname Kidon" (4. Januar) sowie in der Luzerner Folge "Ihr werdet gerichtet" (6. September). Die "späteste Leiche" bekamen die Zuschauer am 26. April im letzten Leipzig-"Tatort" mit dem Titel "Niedere Instinkte" erst nach 66 Minuten zu sehen.
  • Von den 111 Toten 2015 waren 84 männlich (75 Prozent) und 27 weiblich (25 Prozent). Bei den Tätern war das Verhältnis fast genauso (77 Prozent männlich, 23 Prozent weiblich).

Im Vergleich mit 2014 ist die Zahl der Todesopfer im Tatort dennoch zurückgegangen. Im vergangenen Jahr waren noch 150 Menschen in der Krimi-Reihe zu Tode gekommen. Der Unterschied hat zwei wesentliche Gründe: 2014 lief der mit Abstand leichenreichste Tatort aller Zeiten. Im Fall "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur starben fast 50 Menschen. Zudem wurde vor dem Hintergrund der Terroranschläge in Paris eine geplante Doppelfolge von Til Schweigers traditionell blutigem Teil der Krimireihe von Ende November 2015 auf Januar 2016 verschoben.

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