Fernsehen im Netz: Eine für alles

Eine neue Seite fasst die Mediatheken der Sender der RTL-Gruppe zusammen - künftig kann man dort Shows bis zu 30 Tage nach der Ausstrahlung ansehen. Nur für ein äußerst beliebtes Format gilt eine Sonderregelung.

Aus sechs mach eins: Die RTL-Mediengruppe legt die Mediatheken ihrer Free-TV-Sender unter einer neuen Dachmarke zusammen. Auf der am Dienstag gestarteten Plattform "TV Now" finden die Nutzer die Sendungen von RTL, RTL 2, RTL Nitro, Super RTL, n-tv und Vox 30 Tage lang zum Abruf. Außerdem lassen sich die Sender dort auch im Livestream verfolgen. Verpasste Folgen der Serie Gute Zeiten, schlechte Zeiten, für die man früher zahlen musste, sind künftig kostenlos - allerdings nur sieben Tage lang in der Mediathek verfügbar. Die bisherigen, nach Sendern getrennten Mediatheken wurden bereits abgeschaltet.

Neben der kostenfreien, werbefinanzierten Webseite gibt es künftig auch eine kostenpflichtige Variante samt App: Weniger Werbung und bessere Bildqualität kosten dem Sender zufolge 2,99 Euro im Monat. Ausgewählte Sendungen sind in dem "TV Now Plus" genannten Angebot bereits vor der TV-Ausstrahlung verfügbar, außerdem erhalten Nutzer Zugriff auf ein umfangreiches Archiv.

Obwohl Super RTL und RTL 2 nicht vollständig zur RTL-Gruppe gehören, bestätigte der Konzern auf Anfrage, dass das Angebot weder kartell- noch medienkonzentrationsrechtliche Fragen aufwerfen würde: Die Mediengruppe RTL habe die neue Plattform zwar in Auftrag gegeben, "die einzelnen Sender bleiben im Angebot aber deutlich sichtbar", erklärte ein Unternehmenssprecher. 2013 war "Germany's Gold", die geplante Online-Videothek von ARD und ZDF, an Vorbehalten des Bundeskartellamts gescheitert. Der Behörde zufolge hätten die Sender ihre Produkte unabhängig voneinander vermarkten müssen.