Die ARD hat die Forderung von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zurückgewiesen, den Empfang des Ersten in den Lagern der Bundeswehr in Afghanistan wiederherzustellen: "Wir würden gerne helfen. Doch es gibt ungeklärte urheberrechtliche Fragen, die das verhindern", sagte eine Sprecherin an diesem Montag.
Der Sender hatte bereits Anfang Juni die Ausstrahlung des öffentlich-rechtlichen Programms über einen Satelliten der Firma Eutelsat ("Hotbird 8 auf 13 Grad Ost") eingestellt; aus Kostengründen, wie es heißt. Als die Bild-Zeitung nun über den Sendestopp berichtete - allerdings ohne zu erwähnen, dass er schon seit Sommer in Kraft ist -, meldete sich auch der Minister Guttenberg zu Wort: "Die Soldaten wären sicher dankbar, wenn die ARD einige Sendeformate wie die Tagesschau oder regionale Sendungen zur Verfügung stellen könnten, damit wir diese ins Einsatzgebiet übertragen", zitierte ihn das Blatt.
Bei der ARD verweist man auf die "Pflicht, sparsam zu sein": Das Angebot des Hotbird-Satelliten hätten nur noch rund 30000 Haushalte genutzt, heißt es. Durch den Verzicht auf die Einspeisung spare die Anstalt etwa eine Million Euro im Jahr. Zudem biete die ARD "Inlandsfernsehen"; fürs Ausland sei die Deutsche Welle da. Die Tagesschau könne man überdies weltweit im Netz sehen.
"Wir haben uns wirklich sehr um eine Lösung für die Soldaten bemüht", sagte die ARD-Sprecherin. Das Problem seien die sogenannten Drittrechte, etwa für Agenturfotos, die in Sendungen wie der Tagesschau zu sehen sind. Diese seien fürs Ausland in der Regel nicht abgegolten. Theoretisch wäre es durchaus möglich, der Truppe Sendungen der ARD bereitzustellen, etwa für den Sender des Verteidigungsministeriums, Bundeswehr TV (bwtv). "In dem Fall müsste das Ministerium sich allerdings selbst um eine Klärung der offenen Rechtsfragen bemühen", so die Sprecherin.